Hygieia. Zweiseitige Bronzeplakette 1913
MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Traditionen der Antike
Вернуться к списку
Zweiseitige Bronzeplakette 1913, von Jean Lecroart. Kunstplakette "Hygieia" der Société Hollando-Belge des amis de la Medaille. Die nackte Hygieia, eine Tochter des Asklepios, hält in ihren vorgestreckten Händen eine Fruchtgirlande aus Trauben und eine Schale; um ihren rechten Arm hat sich eine Äskulapnatter gewunden, die über der Schale zischelt; im Hintergrund der Sarkophag ihres Vaters, auf dem ΑΣΚΛΗΠΙΟΣ (Asklepios) steht; an dessen Ende sitzt ein nackter Putto, der sich auf einer neben dem Sarkophag stehenden Asklepiosherme abstützt; im Hintergrund auf einem Berg ein Tempel; in der Mitte der rechten Seite am Rand die Signatur J(ean) LECROART//In einem Bogen, der innen mit Trauben umrankt ist, befindet sich die Herme der Hygieia, die von Traubengirlanden umgeben ist, auf dem Schaft der Büste die Aufschrift YΓIEIA/ 1913; im Haar der Hygieia und in den Zwickeln des Bogens ringeln sich Äskulapnattern. Im Abschnitt SOCIETE / HOLLANDO-BELGE – DES AMIS / DE LA MEDAILLE. Mit Randpunze: PAUL FISCH. 70,48 x 63,90 mm; 144,22 g. Vgl. Buchet – Toussaint 2007, 128 Nr. 36 mit wenig überzeugenden Deutungen und nicht gerechtfertigter Kritik an der Plakette.
Mattiert. Vorzüglich
Exemplar der Auktion Münzzentrum 114, Köln 2003, Nr. 6347.
Asklepios war der Sohn des Gottes Apollon und der Sterblichen Koronis. Asklepios wurde der berühmteste und beste Arzt. Als Zeus und sein Bruder Hades, der Gott der Unterwelt, fürchten mussten, dass es Asklepios gelingen könne, die Menschen unsterblich zu machen, erschlug Zeus ihn mit einem Blitz. Später soll Zeus ihm aber die Unsterblichkeit geschenkt und den Aufenthalt unter den Göttern gewährt haben. Die Gesundheitsgöttin Hygieia galt als Tochter des Asklepios; ob man den nackten Putto mit dem kleinen pergamenischen Heilgott Telesphoros ("Der das Ende [der Krankheit oder des Lebens] bringt") identifizieren kann, sei dahingestellt. Desgleichen bleibt ungewiss, ob die Trauben auf die heilende und stärkende Wirkung der Trauben und des Weins hinweisen sollen. Offensichtlich will aber die Plakette sagen, dass Asklepios in seiner Tochter Hygieia weiterlebt. Für die Prägeanstalt Paul Fisch vgl. Nr. 136.