Friedrich III., 1888. Silbermedaille o. J. (1888)
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH
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Silbermedaille o. J. (1888), von O. Schultz, nach einem Entwurf der Vorderseite von W. Uhlmann. Imperatrix Regina-Medaille ihrer Majestät "Kaiserin Friedrich" / 1. Form. Brustbild seiner Gemahlin Victoria Adelaide Mary Louisa (*1840, Ó1901), l. mit Diadem//Gekröntes Allianzwappen (England/Deutschland), geschmückt mit Lorbeer- und Palmzweigen, umher die Kette des Ordens vom Schwarzen Adler. 56,06 mm; 72,20 g. Hüsken 7.348; Steguweit, in Beiträge zur brandenburgisch/preußischen Numismatik, NH 9, 2001, Nr. 5.
RR Mattiert. Vorzüglich
Diese Medaille, für die die "Kaiserin Friedrich" persönlich den Auftrag erteilt hatte, wurde nur in sehr wenigen Exemplaren, vermutlich den Belegexemplaren der Künstler hergestellt. Die Kaiserin wurde nach dem Tod ihres Gemahls isoliert, und die vorgesehene Prägung der Medaille kam nicht mehr zur Ausführung. Das Stück zählt zu den großen Raritäten unter den Medaillen des Deutschen Reichs.
Victoria Adelheid Maria Luise, geboren am 21.11.1840 in London, war die älteste Tochter der englischen Königin Victoria und des Prinzen Albrecht. Sie heiratete am 25. Januar 1858 in London den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, der 1888 im Alter von 57 Jahren deutscher Kaiser wurde und nach nur 99 Tagen wegen seiner nicht rechtzeitig behandelten Kehlkopfkrebserkrankung starb. Victoria war bestrebt, die preußische Politik nach englischem Vorbild liberaler zu gestalten, nahm in diesem Sinne seit der Hochzeit großen Einfluß auf ihren Gemahl und geriet deswegen in deutlichen Gegensatz zu Bismarck, den sie ebenso ablehnte wie er sie. Auch nach dem Tod ihres Gemahls verfolgte Victoria, die sich als Witwe "Kaiserin Friedrich" nannte, liberale Ziele und überzog ihren Sohn, Kaiser Wilhelm II. mit heftiger Kritik. Die Kaiserin Friedrich starb am 5.8.1901, nur ein halbes Jahr nach ihrer Mutter, im Alter von 60 Jahren in Kronberg am Taunus.