Heinrich Julius, 1589-1613. Reichstaler 1590, Goslar. 28.69 g. Dav. 9072; Welter 634.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRAUNSCHWEIG UND LÜNEBURG, BRAUNSCHWEIG-WOLFENBÜTTEL, FÜRSTENTUM
Вернуться к списку
Reichstaler 1590, Goslar. 28.69 g. Variante mit Beizeichen.
Dav. 9072; Welter 634.
Von großer Seltenheit. Kratzer, sehr schön
Den hier vorliegenden Reichstaler prägte Münzmeister Heinrich Depsern, den am 10. März 1588 Herzog Julius zu Wolfenbüttel zum Münzmeister in Wolfenbüttel (Heinrichstadt) bestallte. Nach Julius' Tod verpflichtete ihn dessen Sohn und Nachfolger, Herzog Heinrich Julius, am 19. November 1589 erneut. Herzog Julius hatte im Jahr 1582 eine Ersatzwährung von Commiss-, Lohn- und Zahlzeichen für seine Residenzsiedlung geschaffen, die vierteljährlich abgerechnet wurde. Davon wurden insgesamt 24.000 Stück in 24 verschiedenen Varianten auf quadratischen Silberschrötlingen als Commisstaler geprägt (vgl. J. König: Beiträge zur Geschichte der Stadt Wolfenbüttel, Wolfenbüttel 1970, S. 29f). Sie hatten nur den halben Taler Silberwert und konnten nur zum Zahlwert in der Kommisse eingelöst werden. Vierteljährlich wurden sie eingewechselt. Laut Kammerrechnung wurden zuletzt 1172 Kommisszeichen im Jahre 1590 in der Münze eingeliefert. Daraus konnte Depsern die halbe Anzahl Reichstaler prägen, also 586. Davon ist das hier vorliegende Stück wohl das heute einzige verbliebene Stück. Für weiterführende Informationen siehe auch Heiko Donau, Typische Taler von 1531 bis 1624 aus Münzstätten der Braunschweig-Lüneburger Herzöge, 2022.