Montenegro-Medaille [Karadağ Madalyasι] (1863). Silber, durchbohrt, ohne Bandring und ohne Band. BWK4 72; EL S. 247; ER S. 224.
THE OTTOMAN COLLECTION TEIL 6
TÜRKEI, TÜRKEI, OSMANISCHES REICH (BIS 1923)
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II
Nachdem das heutige Montenegro sich im 11. Jh. von der byzantinischen Oberhoheit gelöst hatte, konnte es für Jahrhunderte seine Autonomie ganz oder in Teilen mehr oder weniger wahren. Allein einige Küstenorte unterstanden quasi andauernd der osmanischen Kontrolle.
Im Jahre 1603 anerkannte das Osmanische Reich unter Sultan Ahmed I. (1590-1617, reg. seit 1603) die Autonomie Montenegros unter den orthodoxen Bischöfen von Cetinje, als Vladika bezeichnet, formell an. Seit 1697 war dieses Amt in der Familie der Petrović Njegosch in der Form der Onkel-Neffe-Nachfolge erblich geworden. Die Vladikas verteidigten ihr Herrschaftsgebiet in den folgenden Jh. gegen wiederholte osmanische Eroberungsversuche.
Vladika Danilo Petrović Njegoš (1826-1860, Vladika von 1851 bis 1852, Fürst seit 1852) wandelte das Fürstbistum 1852 in ein weltliches Fürstentum um, versuchte sich militärisch von der osmanischen Oberherrschaft zu lösen und sich stärker an das Russische Reich anzulehnen.
Nach der Ermordung Fürst Danilos am 23. August 1860 bestieg sein Neffe Nikola I Petrović-Njegoš (1841-1921 - reg. von 1860 bis 1918, ab 1910 als König) den Thron. Schon 1861 versuchte er sich erfolglos durch einen bis ins folgende Jahr währenden Krieg (vom Osmanischen Reich als "Rebellion" gesehen und bezeichnet) erneut von der osmanischen Oberhoheit zu lösen. Die osmanischen Truppen unter dem Befehl von Omar Pascha [Ömer Lȗtfî Paşa] (1806-1871) schlugen die montenegrinischen Streitkräfte.
Für die an diesem Krieg, aus osmanischer Sicht also an der Niederschlagung der Rebellion beteiligten osmanischen Truppen wurde unter Sultan Abdülaziz (1830-1876, reg. seit 1861) im Jahr 1863 diese einstufige Medaille ausgegeben.