Große Imtiyaz-Medaille für außerordentlichen Mut, Tapferkeit und Treue [Sadakat ve Şecaat Madalyasι] (1914). Silberne Medaille, Silber, ohne Revers-Gravur, an Agraffe, Silber, am originalen, tlw. zerschlissenen Band, mit au
THE OTTOMAN COLLECTION TEIL 6
TÜRKEI, TÜRKEI, OSMANISCHES REICH (BIS 1923)
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II
Nach dem Eintritt des Osmanischen Reiches in den Ersten Weltkrieg durch die Kriegserklärung an die Triple Entente (Großbritannien, Frankreich und das Russische Reich) vom 12. November 1914 (infolge der russischen Kriegserklärung an das Osmanische Reich vom 2. November) wurden mit Ferman vom 16. November 1914 [3 Teşrinisani AR 1330 - 27 Zilhicce AH 1332] Veränderungen bezüglich der Imtiyaz- und der Liyakat-Medaille vorgenommen. Die Imtiyaz-Medaille erhielt nunmehr die Bezeichnung "Sadakat ve Şecaat Madalyasι" (wobei "Sadakat" hier "Loyaliät" "Treue" oder "Hingebung" bedeutet), zu deutsch "Große Imtiyaz-Medaille für außerordentlichen Mut, Tapferkeit und Treue". Artikel neun der die Imtiyaz-Medaille betreffenden Regularien besagte, daß diese nunmehr auf dem Band eine Spange mit gekreuzten Säbeln und ein Schriftband mit der Angabe "sene 1332" [Jahr AD 1914] aufweisen sollten. Des Weiteren wurde bestimmt, daß Inhaber der Großen Goldenen bzw. Silbernen Imtyaz-Medaille, die später die Große Goldene bzw. Silberne Imtiyaz-Medaille für außerordentlichen Mut, Tapferkeit und Treue erhielten, beide Ausführungen tragen sollten
Mit Regierungs-Dekret Nr. 800 vom 24 Nisan AR 1337 [24. April 1921] wurde bestimmt, daß die Große Goldene und Silberne Imtiyaz-Medaillen für außerordentlichen Mut, Tapferkeit und Treue (mit Säbeln), die Goldene und Silberne Liyakat-Medaillen für Tapferkeit und Treue (mit Säbeln) und die Osmanische Kriegs-Medaille [Harp Madalyası] auch für Tapferkeit im sog. "Türkischen Befreiungskrieg" von 1919 bis 1923 verliehen werden konnten.
Im Verlaufe des Ersten Weltkrieges und des darauffolgenden Türkischen Befreiungskrieges von 1919 bis 1923 wurden weitere, zusätzliche Bandspangen mit folgenden Bezeichnungen in alt-osmanischer Schrift eingeführt: "Çanakkale" (für die Dardanellen), "Kafkasya" [Kaukasus], "Sina" [Sinai], "Kut-ul-Amare" [Belagerung von Kut], "Filistin" [Palestina], "Sakarya" [Sakarya], "Romanya" [Rumänien], "Galiçya" [Galizien], "Trablusgarb" [Tripolitanien-Libyen], "Gazze" [Gaza] und "Kanal" [Suez-Kanal].
Die Goldene Medaille alleine oder die Goldene und Silberne Medaille zusammen wurden auch an ausländische Souveräne oder hohe Militärführer verliehen. So erhielt Kaiser Wilhelm I. (1897-1888, preußischer König seit 1861, Deutscher Kaiser seit 1871) die Goldene Medaille 1883, kurz nach ihrer Stiftung. Im Verlauf des Ersten Weltkriegs verlieh Mehmed V. Reschad (1844-1918, reg. seit 1909) die Goldene und Silberne Medaille u. a. an Kaiser Wilhelm II. (1859-1941, reg. von 1888 bis 1918), Kaiser Franz Joseph von Österreich (1830-1918, reg. seit 1848), König Ludwig III. von Bayern (1845-1921, Prinzregent seit 1912, König von 1913 bis 1918) und an den bulgarischen Zaren Ferdinand I. (1861-1948, reg. von 1887 bis 1918).