Maria Theresia, 1740-1780. Silbermedaille 1745, Verv. v. Loon 205; Polak 9.
HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
RÖMISCH-DEUTSCHES REICH
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Silbermedaille 1745, von N. van Swinderen, auf die Vertreibung der Juden aus Böhmen und den erfolgreichen Protest dagegen, geprägt auf Veranlassung der jüdischen Gemeinden von Amsterdam, Rotterdam und Den Haag. Thronende Kaiserin l. daneben Caritas und Justitia, davor Krieger und Hohepriester, im Hintergrund Ansicht von Prag//Innenansicht des Tempels von Jerusalem, an den Wänden die Wappen der die Juden aufnehmenden Länder England, Niederlande, Schweden und Polen, oben das ungarisch-böhmische Wappen. 64,50 mm; 84,88 g.
Verv. v. Loon 205; Polak 9.
In Silber äußerst selten. Wohl das einzige Exemplar im Handel. Herrliche Patina, winz. Randfehler, vorzüglich
Exemplar der Slg. Dr. Arthur Polak, Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 412, Frankfurt/Main 2014, Nr. 766.
Der großen jüdischen Gemeinde in Prag wurde vorgeworfen, das preußische Heer bei der Besetzung der Stadt während des Zweiten Schlesischen Krieges 1744 unterstützt zu haben. Dieser Vorwurf ist auf der Vorderseite im Bild festgehalten: Der Krieger zeigt beschuldigend auf den jüdischen Hohepriester, während er sich an die Kaiserin und zugleich Königin von Böhmen wendet. Nach der Wiedererlangung Prags durch die Habsburger im November 1744 wurde auf den Vorwurf am 18. Dezember 1744 mit der Ausweisung der Juden aus Prag reagiert; bis zum 31. Januar 1745 sollten sie die Stadt verlassen. Dieser Bann wurde in der Folge auf ganz Böhmen ausgedehnt. Auf diese Ausweisungen reagierten Juden in anderen Staaten, so in den Niederländischen Generalstaaten in den Städten Amsterdam, Rotterdam und Den Haag. Diese Gemeinschaften übergaben dem Gesandten des Wiener Hofes einen gemeinsamen Protestbrief mit dem Argument, dass der Handel leiden werde und der Forderung, die Prager Juden mögen Gelegenheit erhalten, ihre Unschuld zu beweisen. Auch andere Staaten wie England, Schweden und Polen beteiligten sich an dem Protest. Dieser zeigte Erfolg: Am 25. Mai 1745 erlaubte Maria Theresia den Juden Böhmens den Verbleib.