ANONYMER VERSTEIGERER, Auktion (nach 1744) der Sammlung Johann Heinrich Burckhard.
NUMISMATISCHE LITERATUR
AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
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Des Numophylacii Burckhardiani anderer Theil: von den neuern Muntzen, als Thalern, Ducaten und Medaillen. Mit Io. David Koelers P.P.O. Vorbericht von der Errichtung der Auction derselben und einer kurtzen Anweisung Schaumuntzen geschickt anzugeben. Göttingen (Drucker: Johann Friedrich Hager) 1745. Titelblatt, LXXII, 34 unpaginierte, 1006 S. 1 Blatt, mit gestochener Titelvignette, 5 Kopfvignetten, eine Schlussvignette mit Darstellungen von Münzen. Halbledereinband im Klein-Oktavformat, wohl des zweiten bis dritten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen, goldgeprägtem Rücken und 4 Bünden. Die Deckelbezüge außen aus mossgrün grundiertem, dunkelgrün und braun betupftem Papier. Dreiseitiger Rotschnitt.
Johann Heinrich Burckhard (* 1676 in Sulzbach, † 1738 in Wolfenbüttel) absolvierte von 1693 bis 1696 ein Studium der Medizin an der Universität Altdorf und wurde dort im folgenden Jahr in diesem Fach promoviert. Nachdem er sich im Jahre 1700 vergebens um eine Stelle an der Universität Helmstedt bemüht hatte, fand er 1701 eine Anstellung als Stadtarzt von Wolfenbüttel. Später erhielt er die Ernennung zum Leibarzt und zum Hofrat am dortigen Sitz des Herzogs von Braunschweig (Hermann Ziegenspeck, Artikel: Burckhardt, Johann Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 40-41.) Er hinterließ eine umfangreiche numismatische Sammlung von Münzen der Antike, des Mittelalters und Prägungen der Neuzeit sowie eine Bibliothek, die nicht weniger als rund 8000 Bücher und 4500 Dissertationen aus sämtlichen Sachgebieten beinhaltete. Dieser Bestand an Druckschriften wurde in 5 Katalogen dokumentiert und sodann in den Jahren 1743 und 1744 verauktioniert. Ein gleiches Schicksal traf auch die numismatische Sammlung. Als Grundlage für diese Verkäufe wurden von zwei ausgewiesenen Numismatikern jeweils ein nach dem damaligen wissenschaftlichen Kenntnisstand fundierter Katalog erarbeitet, doch entbehren beide Werke jegliche Hinweise auf Versteigerungszeitpunkt, -örtlichkeit und den -bedingungen. Die antiken Münzen erfasste und bearbeitete Julius Carl Schläger (* 1706 in Hannover, 1786 in Gotha), der seinerzeit als Professor der griechischen und orientalischen Philologie an der Universität Helmstedt lehrte und 1744 als Antiquarius und Betreuer des herzoglich-sächsischen Münzkabinetts auf Schloss Friedensstein nach Gotha wechselte (Albert Schumann, Artikel: Schläger, Julius Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie, Band 31, 890, S. 327-329). Schlägers Katalog der Burchard'schen antiken Münzen erschien in 5 Teilen von 1740 bis 1745. Der zweite, "andere Theil" der Sammlungsverzeichnisses, mit den nachantiken Prägungen, der hier aus der Bibliothek von Alois Wenninger angeboten wird, erstellte Professor Johann David Köhler (* 1684 in Colditz, † 1750 in Göttingen), der damals an der Universität Göttingen als Historiker, Heraldiker und Numismatiker wirkte (Detlev Hölscher, Johann David Köhler, 1684–1755. Porträt eines bedeutenden Numismatikers des 18. Jahrhunderts. In: Münzen Revue, 26. Jahrgang, 1994, Heft 6, S. 728–737). Er stattete diesen in 4 Hauptteile (Taler; Dukaten; Medaillen; Braunschweig-lüneburgische Münzen und Medaillen) und einen Anhang (von Blech- und anderen merckwurdigen kleinen Muntzen) gegliederten Katalog, versah ihn mit einem Register und zudem mit einer Vorrede, in dem er u.a. auch den hohen Quellenwert der Auktionskataloge für die numismatische Forschung hervorhebt.
Recto auf dem Fliegenden Vorsatzblatt der von Alois Wenninger in Bleistift notierte Provenienzeintrag Bibl[iothek]. Walter Denk. Der in München wohnhafte Diplomingenieur Walter Denk wurde 1967 in die Bayerische Numismatische Gesellschaft aufgenommen und wurde 1991 für seine 25jährige Mitgliedschaft in dieser Vereinigung mit der Medaille "Bene Merenti" der BNG geehrt (Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte Band 40, 1990, S. 130).