KÖHLER, J.T.
NUMISMATISCHE LITERATUR
MONOGRAPHIEN, SAMMELWERKE UND AUFSÄTZE, MITTELALTER UND NEUZEIT - ALLGEMEIN
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Vollständiges Ducaten-Cabinet das ist: Historisch-critische Beschreibung, nicht nur derjenigen Goldstücken, welche unter dem Nahmen Ducaten bekannt sind, sondern auch aller gangbaren Goldmünzen, von verschiedenen Nahmen und Gehalt, welche von Europäischen Kaysern, Königen, Churfürsten, Päpsten, Bischöffen, Prälaten, Fürsten, Grafen, Freyherren und Städten sind geschlagen; worden. Erster Theil [bzw.], Zweiter Theil, verfertigt und mit nöthigen Registern versehen ... Hannover (Nicolaus Försters und Sohns Erben Hof-Buchhandlung) 1759-1760. 70 unpaginierte S. S. 1-528 (1. Teil); 10 unpaginierte S. S. 529-1029, 79 unpaginierte S. (2. Teil). Dekesel/Dekesel-De Ruyck K156 (Cat. 1); Lipsius S. 213. In einem Einband vereintes vollständiges Set. Fachgerecht restaurierter Ganzledereinband der Zeit im Oktavformat, mit 6 Bünden, im Bereich der Rückenpartie restauriert unter Bewahrung der alten Bindung, des alten goldgeprägen Rückenleders samt des goldgeprägten Rückenschilds sowie der alten Deckel erneuert.
Verso auf dem Titelblatt des 1. Teils die Stempelung der BIBLIOTHECA OELRICHSIANA sowie 2 voneinander abweichende Stempelungen der UNIVERSITÄTS BIBLIOTHEK LEIPZIG, die beiden letzteren mit Tilgungsstempeln dieser Institution diesen Band als ausgeschieden kennzeichnend. Auch das Titelblatt des 2. Teils ist mit einem Stempel der Bibliothek dieser Hochschule gekennzeichnet worden.
Johann Carl Conrad Oelrichs (* 1722 in Berlin, † 1799 ebendort), Sohn eines reformierten Predigers, hatte schon in jungen Jahren beide Eltern verloren. Dennoch konnte er Rechtswissenschaften an der Universität Frankfurt an der Oder studieren, wo er 1750 auch in diesem Fach zum Doktor beider Rechte promoviert wurde. Ab 1752 vermittelte er in Stettin den Schülern des Akademischen Gymnasiums rechtswissenschaftliche Themen und erstellte in seiner Freizeit etliche Veröffentlichungen, neben juristischen Schriften insbesondere auch solche geschichtlichen Inhalts, vor allem zu pommerschen und brandenburg-preußischen Themen. 1773 quittierte er seien Lehrtätigkeit in Stettin und zog sich in seine Heimatstadt zurück, wo er seine Aktivitäten als Autor fortsetzte. 1778 erschien sein "Erläutertes Chur-Brandenburgisches Medaillenkabinet .... Zur Geschichte Friedrich Wilhelms des Großen". Oelrichs besaß eine wohl um 12.000 Bände umfassende Privatbibliothek, die er vornehmlich zum Arbeiten nutzte (Berndl, K. Ernst Ferdinand Klein [1743-1810], ein Zeitbild aus der zweiten Häfte des 18. Jahrhunderts, Münster 2004, S. 214 f). Mit Teilen dieses Bücherbestandes einschließlich der darin enthaltenen numismatischen Werke sowie einem Betrag von 16.000 Taler bedachte er in seinem Testament das Joachimsthaler Gymnasium zu Berlin, jenes Lehrinstitut, das ihn als Schüler fürs Leben vorbereitet hatte. Die in seiner Bibliothek enthaltenen Veröffentlichungen zur Geschichte Brandenburg-Prußens und Pommerns vermachte er seiner Alma mater, der Universität Frankfurt/Oder (https://kalliope-verbund.info/de/eac?eac.id=11899963X). 7170 Bände aus Oelrichs Besitz gelangten hingegen am 10. März und folgende Tage in Berlin zur Versteigerung. Dazu erschienen 2 Kataloge (pars prior und pars posteror) unter dem langatmigen Titel "Catalogus reliquiarum bibliothecae D. Jo. Car. Conr. Oelrichs Comit. Pal. Caes. Cons. Leg. Int. Et D. Bipont. Ac M. Bad. In Aula Berol. Orator.: Hastae Publicae A Beato Possessore Destinate Publice Vend. D. X. Martii MDCCC ".