George II, 1727-1760. Goldmedaille zu 25 Dukaten 1731 (mit falscher Jahresangabe 1732), Brockmann 874 (dort in Silber); Eimer -; Pax in Nummis -; Slg. Montenuovo -.
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
GROSSBRITANNIEN / IRLAND, ENGLAND, AB 1707 GROSSBRITANNIEN, AB 1801 VEREINIGTES KÖNIGREICH
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Goldmedaille zu 25 Dukaten 1731 (mit falscher Jahresangabe 1732), von E. Hannibal, auf den 2. Vertrag von Wien zwischen dem Kaiser, England, Spanien, Frankreich und Holland, geschlossen am 16. März. GEORGIVS Û II Û D Ù G Ù MAG Ù BRI Ù FRA Ù ET H REX Û F Û D Û Büste l. mit Lorbeerkranz, unten Münzmeistersignatur E Ü H Ü (Ehrenreich Hannibal, Münzmeister in Clausthal 1715-1741)//TEMPERAT AESTVS Regenbogen, Wolken und Regen über Landschaft, im Abschnitt FOEDVS VINDOBON Ù / D Ü XVI Ü MART Ù / MDCCXXXII. 48,68 mm; 83,18 g.
Brockmann 874 (dort in Silber); Eimer -; Pax in Nummis -; Slg. Montenuovo -.
GOLD. In Gold von großer Seltenheit. Fassungsspuren, Felder überarbeitet, sehr schön
Diese Goldmedaille steht in einer ganzen Reihe von insgesamt fünf verschiedenen Medaillen, die alle den Zweiten Vertrag von Wien vom 16. März 1731 feiern. Sie stammen von Martin Holtzhey, Jean Dassier oder wie das vorliegende Stück von Ehrenreich Hannibal. Auf dreien wird der Meeresgott Neptun auf der Rückseite dargestellt, was auf die Auswirkungen auf die überseeischen Kolonien Britanniens hinweist. Das vorliegende Stück thematisiert eine Landschaft nach einem abziehenden Regen. Der Regen steht sinnbildlich für die Verstimmungen zwischen den europäischen Mächten, die vor allem nach dem Ersten Vertrag von Wien vom 30. April 1725 entstanden waren. Dort hatten nämlich Spanien und das Habsburgerreich miteinander verhandelt und neben den beiden permanent virulenten Themen (Anerkennung der Pragmatischen Sanktion, italienisches Herzogtum für die Söhne Elisabeth Farneses) zwei Punkte vereinbart, die gegen Großbritannien gerichtet waren. Zum einen sagten die Habsburger Unterstützung für die spanische Rückeroberung Gibraltars zu, zum anderen ermöglichten die Spanier der habsburgischen Handelskompanie von Ostende Handelsprivilegien. Gibraltar war seit 1704 in britischer Hand, nachdem die spanische Besatzung in der Siesta überrascht worden war, und ein eminent wichtiger strategischer Punkt für die Seemacht Großbritannien. Die Ostender Handelskompanie wurde im Dezember 1722 für den Ostindienhandel gegründet und trat damit in Konkurrenz zur Britischen Ostindienkompanie. Die Reaktion folgte prompt: Am 3. September 1725 wurde die Allianz von Herrenhausen aus der Taufe gehoben, die Frankreich und Preußen mit Großbritannien verband. Ziel war die Sicherheit der Vertragsparteien und die Zurückdrängung Spaniens und der Habsburger sowie die Zerschlagung der Ostender Handelskompanie. Weitere Staaten traten den beiden Bündnisblöcken bei, so die Vereinigten Niederlande und Dänemark der Allianz von Herrenhausen, Bayern, Sachsen und Rußland dem ersten Vertrag von Wien. Ab dem sich seit 1727 entwickelnden Krieg zwischen Spanien und Großbritannien drohte ein größerer Konflikt der beiden Bündnisse. „So war ganz Europa in zwei Heerlager geteilt. Alle größeren Mächte, mit Ausnahme von Savoyen, das neutral blieb, hatten für die eine oder andere Allianz Partei ergriffen. Ein gewaltiger Krieg drohte zwischen zwei Staatengruppen, von denen die eine die unzweifelhafte Überlegenheit zur See besaß die andere eine solche zu Lande“ (Max Immich, Geschichte des europäischen Staatenwesens von 1660 bis 1789, München/Berlin 1905, S. 262). Doch blieb der Krieg begrenzt und endete 1729. Vor allem Frankreich vermittelte zwischen Großbritannien und dem Habsburgerreich, um einer Ausweitung des Konflikts entgegenzutreten. Im Präliminarfrieden von Paris 1727 verpflichtete sich der Kaiser auf die Suspendierung der Ostender Kompanie für sieben Jahre, ein weiterer Vertrag sollte vorbereitet werden. Zwischenzeitlich hatten sich die Bündnisblöcke verändert – Preußen war auf Seiten der Habsburger, in Spanien drängte die Königin Elisabeth Farnese auf eine Sekundogenitur in Parma für ihren zweiten Sohn, was der Kaiser verhindern wollte. Es drohte ein neuer Krieg. Doch konnten Prinz Eugen und der britische Premier Robert Walpole seit 1729 eine Annäherung zwischen dem Habsburgerreich und Großbritannien vermitteln. Dies gipfelte dann im Zweiten Vertrag von Wien, in dem der Kaiser die Ostender Handelskompanie auflöste, dafür die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion erhielt. Der Frieden in Europa sowie der Wegfall eines Handelskonkurrenten war besonders für Großbritannien ein Grund zum Feiern, was durch die Medaillenserie belegt ist. Nur die Datierung der vorliegenden Medaille verweist in das Folgejahr 1732, was womöglich ein Versehen des Medailleurs war.