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ASPENDOS. Õ-Drachme, 420/360 v. Chr.; 5.43 g. SNG France 3, vergl. 18; SNG v. Aulock 4488 (stempelgleich).

GRIECHISCHE MÜNZEN
PAMPHYLIA

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Номер лота 359






Оценочная цена: 750.00 €
Присуждение: 5 000.00 €


ASPENDOS.
Õ-Drachme, 420/360 v. Chr.; 5.43 g. Mopsos reitet l. mit Speer//Eber r.
SNG France 3, vergl. 18; SNG v. Aulock 4488 (stempelgleich).

R Feine Tönung, winz. Schrötlingsrisse, sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Auktion Peus Nachf. 349, Frankfurt am Main 1996, Nr. 114 und der Auktion Peus Nachf. 372, Frankfurt am Main 2002, Nr. 378.

Eine schöne Silbermünze der Sammlung Sayar zeigt auf der Vorderseite einen Reiter – selbstverständlich ohne Sattel – in heroischer Nacktheit, der in seiner erhobenen Rechten einen Speer hält. Damit zielt er auf jenes Tier, das auf der Rückseite der Münze dargestellt ist, einen Eber, der im Schweinsgalopp vor ihm flieht. Unter der Münze ist – im pamphylischen Dialekt – EΣFE(διυς στατήρ) zu lesen. Das bedeutet,Aspe(ndischer Stater)‘. Beide Münzbilder sind zusammen zu lesen. Sie illustrieren den Gründungsmythos von Aspendos: Ihm zufolge kam einst der griechische Held Mopsos in die Gegend von Aspendos. Dort gab es reichlich Wildschweine, weil der dort fließende Eurymedon vor seiner Mündung eine Sumpflandschaft geschaffen hatte. Wildschweine lieben Sümpfe, in denen sie genüsslich suhlen können. Ein Stadtgründer wie Mopsos musste aber vor der Gründung einer Stadt, die auf die Erträge ihrer Felder angewiesen war, beweisen, dass er die Schädlinge des Ackerbaus – wie etwa Wildschweine – kurzhalten konnte. Wildschweine können in einer einzigen Nacht die monatelange Arbeit der Bauern zunichte machen. Tatsächlich gelang es Mopsos auf einem der schnellen und ausdauernden Pferde, für die Aspendos berühmt war, einen kapitalen Eber zu erlegen. Er opferte das erlegte Schwein der Schutzgottheit von Aspendos, einer Zwillingsaphrodite (Aphroditai Kastnietides). Infolge dieses Erstlingsopfers wurden dieser Doppelaphrodite bis zum Untergang der antiken Religion Schweine geopfert. Mopsos tat dies auf einem Hügel oberhalb des Eurymedonflusses, wo er dann das griechische Aspendos gründete (zu dem Gründungsmythos vgl. Nollé 2001, 49 mit der älteren Literatur). [JN]

The obverse of a beautiful silver coin from the Sayar Collection shows a rider – without saddle, of course – in heroic nudity, holding a spear in his raised right. He aims at the animal depicted on the coin’s reverse, a boar fleeing from him at breakneck speed. An inscription beneath the motif reads – in Pamphylian dialect – EΣFE(διυς στατήρ). This means 'Aspe(ndian stater)'. Both coin images are to be read together. They illustrate the founding myth of Aspendos: According to it, the Greek hero Mopsos once came to the region of Aspendos. There were plenty of wild boars because the Eurymedon River that flows through this area had created a marshy landscape at its mouth. Wild boars love swamps in which they can wallow with relish. However, a city founder like Mopsos had to prove that he could keep the pests of agriculture – such as wild boars – at bay before founding a city that depended on the yields from its fields. Wild boars can wipe out months of farmers' labor in a single night. In fact, Mopsos managed to kill a large boar on one of the fast and enduring horses Aspendos was famous for. He sacrificed the killed boar to the patron god of Aspendos, a twin Aphrodite (Aphroditai Kastnietides). As a result of this first sacrifice, pigs were offered to this twin Aphrodite until the demise of the ancient religion. Mopsos did this on a hill above the Eurymedon River, where he then founded the Greek city of Aspendos (on the founding myth, see Nollé 2001, 49 with the older literature). [JN]