Joachim Ernst, 1603-1625. Kipper-24 Kreuzer (Sechsbätzner) 1621, Roth oder Eckersmühlen. 4.86 g. Slg. Kraaz -; Slg. Wilm. 846; Slg. Grüber (Auktion Künker 267) -.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG IN FRANKEN, BRANDENBURG-ANSBACH, MARKGRAFSCHAFT
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Kipper-24 Kreuzer (Sechsbätzner) 1621, Roth oder Eckersmühlen. 4.86 g.
Münzmeister Georg Lesse. Mit Zeichen Ì auf Vorder- und Rückseite sowie fünffeldigem Wappen, zu den Seiten die Münzmeisterinitialen G - L auf der Vorderseite und Adler auf der Rückseite.
Slg. Kraaz -; Slg. Wilm. 846; Slg. Grüber (Auktion Künker 267) -.
Von großer Seltenheit. Kl. Schrötlingsfehler am Rand, kl. Kratzer, sehr schön
In einem auf den 16. April 1621 datierten Vertrag vereinbart Markgraf Johann Ernst mit dem Goslarer Bürger und zuletzt in Hildesheim wohnhaften Georg Lesse die Einrichtung und den Betrieb zweier Münzstätten. Die eine Prägestätte sollte in der Stadt Roth am Sand angelegt werden, die andere in Eckersmühlen, einem rund 6 Kilometer südöstlich von Roth gelegenem Dorf. In Roth setzte die Ausmünzung vor dem 16. April ein (Gebert S. 59). Ab Mai 1621 fungierte der bisherige Schwabacher Wardein Hans Jacob Heim nun in Roth als Kontrolleur des Münzmeisters. Georg Lesse dürfte mit Ablauf seines Vertrages Ende Januar oder vor dem 2. Februar 1622 seine Tätigkeit in Roth und Eckersmühlen aufgegeben haben (vgl. Gebert S. 59, der Lesses Abzugs um den 2. Februar legt). Mit dem Abzug von Lesse endete der Prägebetrieb Eckersmühlen nach allgemeiner Lehrmeinung. Da Roth und Eckersmühlen von ein und demselben Münzmeister in Personalunion geleitet wurden und die Prägungen aus beiden Münzstätten anscheinend weder in technischer Hinsicht noch nach gestalterischen Merkmalen Indizien zur Differenzierung liefern, ist eine genauere Spezifizierung der Rother bzw. Eckersmühlener Münzen hinsichtlich ihrer Herkunft nicht möglich. Seit dem 2. Februar übernahm der vormalige Wardein Heim die Leitung der Münzstätte Roth. Den Wardeinsposten bekleidete sodann der Goldarbeiter Georg Streng aus Schwabach. Offenbar engagierte sich Heim in seiner neuen unternehmerischen Funktion nur über einen relativ kurzen Zeitraum. Nach dessen Abzug übernahm Markgraf Joachim Ernst nach Bayreuther Schema nun den Verlag der Münze. Als Verwalter der Prägestätte fungierte jetzt der Ansbacher Beamte Lorenz Strebel. Der Selbstverlag durch den Markgrafen scheint wenig lukrativ gewesen zu sein, denn bereits im Juli 1622 übernahm wieder ein Unternehmer, der Kitzinger Münzmeister Moyse Canadelle (siehe unsere Anmerkung zu Nr. 4146), die Münze zu Roth als Münzmeister. Als Wardein dieser Periode ist Johann Bretmüller verzeichnet. Die Kipperprägung in Kitzingen endete vermutlich Anfang September 1622.