Waterloo-Ehren-Dukat. Gold, Durchmesser 20,7 mm, etwas gewellt, an echt goldener Bandrahe, am späteren, jedoch alten etwas beschädigten Brustband, mit alter Sicherheitsnadel. OEK19 628; RW 24.

Herzog Friedrich Wilhelm (1771-1815) von Braunschweig (-Wolfenbüttel-Oels), der am 16. Juni 1815 (zwei Tage vor der Schlacht von Waterloo) in der Schlacht bei Quatre-Bras gefallene Regent des Herzogtums, hatte kurz zuvor seinen beiden Söhnen, den Prinzen Carl (1804-1873) und Wilhelm (1806-1884) acht niederländische Dukaten des Jahres 1814 geschenkt. Diese acht Münzen sandten sie nach der Schlacht bei Waterloo an das braunschweigische Truppenkommando zur Verwendung als Auszeichnung für Unteroffiziere und Soldaten, die während der Gefechte vom 14. bis 16. Juni besonders tapfer gekämpft hatten. Die Verleihung der Medaillen fand am 13. August 1815 vor dem gesamten Truppenkorps bei Clichy vor Paris statt.

Laut Verordnung Herzog Wilhelms von Braunschweig vom 16. Juni 1834 erhielten sechs der Beliehenen (zwei waren inzwischen verstorben) das neu gestiftete Verdienstkreuz 2. Klasse des Herzoglich Braunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwen, wobei der Ehrendukat abzulegen war, aber von den Beliehenen behalten werden durfte.

Das hier angebotene Exemplar dieser extrem seltenen Auszeichnung entspricht in seiner Aufhängung zwischen Münze und Rahe nicht dem bei Nimmergut (NI1 S. 303f, Nr. 758), abgebildeten Stück, sehr wohl aber in allen Details der Aufhängung dem bei Reckewell und Fischer (RW S. 47, Abb. 24.1 und 24.2) gezeigten Exemplar.