Christian Albrecht, 1659-1694. Dukat 1689, Tönning. 3.44 g. Fb. 3082; Lange 372.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
SCHLESWIG-HOLSTEIN, HOLSTEIN-GOTTORP, HERZOGTUM
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Dukat 1689, Tönning. 3.44 g. Münzmeister Hans Heinrich Lüders. Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegtem Mantel//Der mit Schwert und Schild bewaffnete Herzog besteigt einen mit Dornen bewachsenen Berg, der bis über die Wolken aufragt und über dem eine Krone schwebt, unten verzierte Kartusche, darin die Signatur Ü HH (Ligatur) Û L Ü (Hans Heinrich Lüders, Münzmeister in Tönning 1689) über der Jahreszahl.
Fb. 3082; Lange 372.
GOLD. Von großer Seltenheit. Vorzüglich
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 80, Osnabrück 2003, Nr. 2701.
Die Rückseitendarstellung des vorliegenden Stückes ist eine Allegorie auf die Schwierigkeiten, die dem Herzog von Seiten des dänischen Königs gemacht wurden. Diese wurden als "Bergbesteigung" dargestellt, wozu auch die Umschrift paßt.
Christian Albrecht, *1641, war der älteste Sohn des Herzogs Friedrich III. Er wurde 1655 nach dem Tod seines Onkels Johann zum Bischof von Lübeck gewählt und nach dem Tode seines Vaters am 10. August 1659 Herzog von Holstein-Gottorp. Verschiedende Streitpunkte zwischen König Friedrich III. und Christian Albrecht wurden durch den Glückstädter Vergleich vom 12. Oktober 1667 beigelegt. König Friedrich III. erkannte den Vertrag zwischen dem herzoglichen Hause und dem lübeckischen Domkapitel über die Bischofswahlen an, der Herzog zog seinen Einwand gegen die vom König erbaute Festung Friedrichsort zurück, die gemeinschaftliche Regierung wurde beibehalten. Das gute Einvernehmen zwischen den beiden wurde 1667 noch durch die Vermählung des Herzogs mit der Tochter des Königs, Friederike Amalie bestärkt. Mit dem Tod des Königs Friedrich III. nahm das freundliche Verhältnis zwischen beiden regierenden Fürstenhäusern jedoch ein Ende: Der Nachfolger des verstorbenen Königs, Christian V. war wenig geneigt, die Rechte des Volkes und der Stände in Schleswig-Holstein wie die seines Mitregenten und Schwagers Christian Albrecht zu achten. Als der König von Christian Albrecht verlangte, Steuern für die Rüstung zum Krieg gegen Schweden zu zahlen, widersetzte er sich. Er wurde vom König zu einer freundlichen Besprechung nach Rendsburg eingeladen, dort jedoch gefangengenommen, und sein Anteil durch königliche Truppen besetzt. Schließlich gab er die Souveränität über Schleswig auf. Nach seiner Freilassung floh er vor der Willkür Königs (wie die Schleifung der herzoglichen Festung Tönning und der Stapelholmer Schanze sowie der Gefangennahme seines Ministers Kielmann und seiner drei Söhne) nach Hamburg. Er wurde vom König seiner Lande beraubt, erhielt dann aber durch Unterstützung Schwedens, Brandenburgs und Englands im Altonaer Vergleich vom 20. Juni 1689 alles wieder zurück, sodaß er wieder souveräner Fürst war. Christian Albrecht starb am 27. Dezember 1694 auf Schloß Gottorp.