Erinnerungsmedaille an die Unterzeichnung der Lateran-Verträge und an das Goldene Priesterjubiläum Papst Pius XI. im Jahre 1929. Goldene Medaille, Bronze vergoldet, am Brustband für Militärangehörige. CS2 95.

Am 11. Februar 1929 wurden zwischen dem Heiligen Stuhl, vertreten durch Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri (1852-1934) und dem Königreich Italien, vertreten durch den italienischen Ministerpräsidenten Benito Mussolini (1883-1945) die sogenannten Lateran-Verträge unterzeichnet, die dem Heiligen Stuhl die volle staatliche Souveränität über den Vatikan gewährten, wodurch der Staat der Vatikanstadt gegründet wurde. Damit fand eine fast 60 Jahre lang währende Auseinandersetzung ihr Ende, die am 6. Oktober 1870 durch die gewaltsame Annexion des Kirchenstaats durch das Königreich Italien ihren Anfang genommen hatte, und die seither das politisch-gesellschaftliche Klima in Italien teilweise erheblich belastet hatte. Damit fand, unter Federführung des italienischen Faschismus praktisch der Ausgleich zwischen dem politisch-gesellschaftlichen Katholizismus einerseits und den liberalen Kräften (soweit man diese unter dem Faschismus noch als eigenständige gesellschaftliche Kraft wahrnehmen konnte) andererseits statt. In diesem Zusammenhang spielten auch die Feierlichkeiten zum Goldenen Priesterjubiläums Pius XI. am 21. Dezember 1929 eine wesentliche Rolle, da zu diesem Anlaß zahlreiche Pilger aus der ganzen Welt nach Rom kamen, denen nunmehr das Ergebnis dieses Ausgleichs, nämlich die territoriale Unabhängigkeit des Heiligen Stuhls präsentiert werden konnte. Aus diesen Gründen wurde für beide Ereignisse zusammen diese zweistufige (Gold und Bronze) Erinnerungsmedaille geschaffen, die an Personen vergeben wurde, die nicht direkt mit der Durchführung der Jubiläumsfeierlichkeiten betraut waren.