Medaille für Verdienste um die Durchführung des Zweiten Vatikanischen Konzils von 1962 bis 1965. Goldene tragbare Verdienstmedaille, Silber vergoldet, auf dem Revers Silberpunze ""800"", am originalen Brustband, ohne Tragespange, zusammen mit Miniatu
EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
SAMMLUNG HEILIGER STUHL, KIRCHENSTAAT UND VATIKANSTAAT VON DR. NORBERT HERKNER, BERLIN, ALLGEMEINE EHRENZEICHEN UND MEDAILLEN
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RR 2, II
Die große Notwendigkeit einer Neuorientierung der katholischen Gesamtkirche vor Augen [Aggiornamento] berief Papst Johannes XXIII. (1881-1963, Papst seit 1958) am 25. Januar 1959 für das Jahr 1962 in den Vatikan ein Allgemeines [Ökumenisches] Konzil ein, das XXII. (und bisher letzte) einer langen Reihe dieser Kirchenversammlungen, wofür sofort umfangreiche Vorbereitungen aufgenommen wurden. Es trat am 11. Oktober 1962 im Petersdom zusammen und tagte in vier Sitzungsperioden bis zum 8. Dezember 1965. Seine Hauptanliegen bestanden in der Schaffung der theologischen Voraussetzungen für bahnbrechende Änderungen innerhalb der Kirche, die u. a. zu einem neuen katholischen Verständnis vom Volk Gottes, seiner Beteiligung am Heilsgeschehen, zu einer zeitgemäßen Aktualisierung der Liturgie und zu weitreichenden kirchlichen Reformen führten. Darüber hinaus kam es zu Neuorientierung in den Positionen der Kirche zur modernen Welt, zu den anderen christlichen Konfessionen und zu den nichtchristlichen Religionen. Das Zweite Vaticanum gilt nicht nur bei Theologen neben den Konzilien von Nicäa, Konstantinopel, Ephesos, Chalcedon, Konstanz und Trient als eine der bedeutenden Kirchenversammlung der katholischen wie auch der christlichen Kirchen überhaupt. Aus diesem Anlaß stiftete Papst Paul VI. (1897-1978, Papst seit 1963), der das Konzil nach dem Tod Papst Johannes XXIII. am 3. Juni 1963 erfolgreich zu Ende geführt hat, eine dreistufige (Gold, Silber und Bronze) Verdienst- und Erinnerungsmedaille, jeweils in zwei Ausführungen (nicht tragbar und tragbar). Die erste, nicht tragbare Ausführung erhielten die Konzilsväter, in Gold die Kardinäle und Patriarchen, in Silber die Bischöfe und Äbte und in Bronze die anderen Konzils-Teilnehmer. Die tragbare Ausführung erhielten Personen, die mit der Durchführung der Feierlichkeiten betraut waren oder sich sonst um das Konzil verdient gemacht haben, in Gold (echt Gold) hohe Würdenträger (z. B. an Botschafter – nachgewiesen ist eine Verleihung in Gold an Hilger van Scherpenberg (1899-1969), deutscher Botschafter am Heiligen Stuhl von 1961 bis 1964) oder z. B. höhere Offiziere (in Silber vergoldet), in Silber z. B. Offiziere und in Bronze z. B. Unteroffiziere und Mannschaften der militärischen Einheiten des Heiligen Stuhls (z. B. die Schweizergarde).