Spezialsammlung Rechenpfennige. Äußerst umfangreiche Sammlung von Rechenpfennigen des süddeutschen Raums vom 16. bis 19. Jahrhundert, vorwiegend aus Nürnberg und dem umliegenden Gebiet. Besonders hervorzuheben ist hierbei eine ho
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Опечатки : Das Lot enthält 1.394 Stück.
a. Chr. And. Ander (Nürnberg, 18. Jh.). Büste Ludwigs XV. r.//Gekröntes Lilienquadrat. vgl. Mitchiner 22.28.1A.1845. RR
b. Kuncz Buest (Nürnberg, 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts). Venus steht mit Tuch, Vogel und tropfendem Gefäß//Wappen unter Feuereisen. Groenendijk/Levinson 600 a var. RR
c. Kilian Koch (Nürnberg, vor 1585-Anfang des 17. Jahrhunderts). Weibliche Figur mit Stab und Hahn//Lilienschild zwischen zwei Säulen. Groenendijk/Levinson 803 var. RR
d. Signatur L.F.W. (Rosenheim). Geharnischtes Brustbild r.//Baum unter Sonne. Mitchiner -. R
e. Johann Georg Kunstmann (Nürnberg, ab 1761). Kopf Napoleons r.//Athena l. hält eine Krone über einen Altar. Mitchiner 22.50.5.1981. R
f. Beischlag zu einem Rechenpfennig der Firma Lauer (um 1800). Büste der Minerva i.//Diana mit Hund. Vgl. Mitchiner 22.49.4B.1957. RR
g. Lazarus Gottlieb Lauffer (Nürnberg, ab 1663). Büste der Königin Anna l.//Ansicht der Schlacht von Boskam. Groenendijk/Levinson 512. R
h. Cornelius Lauffer (Nürnberg, ab 1658). Reiterstandbild//Stadtansicht von Paris. Mit Gegenstempel: Gekrönter Doppeladler. Groenendijk/Levinson 490. RR
i. Johann Michael Lindner (Nürnberg, ab 1686). Rechenmeister am Tisch//Alphabet. Mitchiner 22.26.2.-. RR
j. Anonym (Nürnberg, 15. Jahrhundert). Krone-Mitra//Wappenschild. Mitchiner 18.b.9.-. R
Hochinteressantes Objekt mit Seltenheiten und spannenden Darstellungen. Bitte unbedingt besichtigen.
Ca. 1.460 Stück., Meist sehr schön und besser
Der Rechenpfennig war ein Hilfsmittel, das beim Rechnen auf Linien Verwendung fand. Diese Rechenmethode war vom 13. bis ins 17. Jahrhundert in Mitteleuropa in Gebrauch: Auf ein mit Linien unterteiltes Brett oder Tuch wurden zunächst flache Metallscheiben gelegt, die im Lauf der Zeit den Münzen immer ähnlicher wurden. Der Wert war von ihrer Position auf dem Brett abhängig. In der Regel wurden die Rechenpfennige aus Kupfer oder Messing geprägt, es sind allerdings auch Abschläge in Blei, Zinn, Silber und Gold bekannt.
Ab dem 15. Jahrhundert entwickelte sich neben den Niederlanden vor allem die Reichsstadt Nürnberg zu einem Zentrum der Herstellung. Produziert wurden sie hier von einem eigenen Berufszweig, den Rechenpfennigmachern oder Flinderleinsschlägern, aber auch viele Münzmeister beschäftigten sich mit der wohl nicht unprofitablen Produktion.
Einen maßgeblichen Impuls erhielten die Rechenmarken, seit Adam Riese sein Werk „Rechnen auff der Linihen“ publiziert hatte. Vor allem im 16. und 17. Jahrhundert wurden sie verstärkt mit politischen Szenen versehen und wandelten sich zum Propagandamittel. Als sich im 18. Jahrhundert das schriftliche Rechnen immer mehr durchsetzte, nahm der Bedarf stark ab. Mitte des 19. Jahrhunderts stellte auch der letzte große Produzent, Ludwig Christian Lauer, in Nürnberg die Produktion ein.