Dietrich II. von Isenburg zu Büdingen zum 1. Mal, 1459-1462. Einseitiger Pfennig o. J. (1459-1462), Bingen. 0.29 g. Slg. Walther -; Slg. Pick 194; Link 95.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
MAINZ, ERZBISTUM
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Einseitiger Pfennig o. J. (1459-1462), Bingen. 0.29 g. Mit B über dem vierfeldigem Wappen (Mainz/Pfalz/Bayern/Isenburg).
Slg. Walther -; Slg. Pick 194; Link 95.
RR Sehr schön
Aus der Sammlung Eberhard Link.
Exemplar der Lagerliste R. Gaettens 62, Lübeck 1968, Nr. 260.
Dietrich II. von Isenburg zu Büdingen kam als ältester Sohn von Diether I. von Isenburg zu Büdingen und seiner Gemahlin Elisabeth von Solms-Braunfels zur Welt. In das Mainzer Domkapitel wurde Dietrich 1427 aufgenommen, 1429 verzichtete er zugunsten seines jüngeren Bruders Ludwig auf die väterliche Nachfolge. Sein Studium begann Dietrich 1430 in Köln und setzte es 1432 in Erfurt fort, wo er zum Rektor gewählt wurde. Auch in Köln und in Trier war er Domherr und er hielt mehrere Pfründen in Bamberg, Trier und Mainz. 1453 wurde Dietrich vom Mainzer Erzbischof Dietrich I. Schenk von Erbach zum Domkustoden ernannt, was sich Dietrich vom Papst bestätigen ließ. 1456 bewarb er sich um die Nachfolge des Trierer Erzbischofs, hatte jedoch gegen den mit kaiserlicher Unterstützung ausgestatteten Johann von Baden keine Chance. 1459 folgte die Wahl zum Mainzer Erzbischof, in der Dietrich sich gegen Adolf von Nassau durchsetzen konnte. Die Bestätigung von Papst Pius II. blieb jedoch aus, da dessen überzogene Forderungen unannehmbar waren. Es kam 1461 zum Konflikt, den der Papst mit Rückendeckung des Kaisers durch die Absetzung Dietrichs beendete. Anstelle Dietrichs wurde Adolf von Nassau zum Mainzer Erzbischof ernannt. Das Domkapitel folgte der päpstlichen Entscheidung, die Stadt blieb dagegen bei Dietrich. Es kam zum Krieg zwischen den beiden Prätendenten und ihren Verbündeten, bei dem Dietrich im Juni 1462 einen Sieg erringen konnte. Adolf jedoch gelang im Oktober die Eroberung der Stadt Mainz, die geplündert und zerstört wurde. Dies machte Adolf zum Sieger. Im Zeilsheimer Frieden von 1463 trat Dietrich von seinem Anspruch auf den Erzbischofsstuhl zurück und erhielt dafür ein eigenes Fürstentum innerhalb des Erzstiftes mit Sitz in Höchst. 1475 starb Adolf und das Domkapitel wählte Dietrich zu seinem Nachfolger. Entscheidend war wohl die Wiedereingliederung seines Fürstentums in das Erzstift. 1476 konnte ein Aufstand der Stadt unterdrückt werden. Der Erzbischof residierte nun in der neu errichteten Martinsburg innerhalb der Stadt, was die veränderte politische Situation aufzeigt – zuvor war der erzbischöfliche Residenzort Eltville gewesen. 1477 gründete Dietrich die Mainzer Universität. Den Pauker von Niklashausen und seine religiös-soziale Bewegung bekämpfte er und wählte, um militärische Unterstützung zu erhalten, Adalbert von Sachsen zu seinem Koadjutor. 1482 starb Dietrich in Aschaffenburg.