Constantinus I., 306-337 für Crispus. Ô-Solidus, 324, Nicomedia; 4.45 g. RIC 59.
RÖMISCHE MÜNZEN
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
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Ô-Solidus, 324, Nicomedia; 4.45 g. FL IVL CRIS-PVS NOB CAES Büste l. mit Lorbeerkranz, Balteus, Speer und Schild//CONCOR-D-I-A AVGG NN Concordia sitzt l. mit Speer und Füllhorn, im Abschnitt SMN.
RIC 59.
Von großer Seltenheit, besonders in dieser Erhaltung. Vorzügliches Prachtexemplar
Aus der Sammlung eines Kosmopoliten.
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 270, Osnabrück 2015, Nr. 8969; der Auktion NGSA 8, Genf 2014, Nr. 143; der Sammlung G. Mazzini, Tav. XXXI, 56 und der Sammlung L. Vierordt, Auktion Jacques Schulman, Amsterdam 5. März 1923, Nr. 2694.
Crispus wurde um 305 als Sohn des römischen Kaisers Constantinus I. und der Minervina geboren. 317 wurden Crispus, sein Halbbruder Constantinus II. und Licinius II. der Sohn des Licinius I. zu Caesares ernannt. Das ohnehin schon geschwächte tetrarchische System, das eine Aufteilung der Herrschaft zwischen Augusti und Caesares vorsah, wurde ad absurdum geführt, denn Constantinus II. und Licinius II. waren Kleinkinder.
Crispus hingegen errang im Jahr 320, trotz seiner Jugend seinen ersten militärischen Erfolg gegen die Franken und Alamannen. 324 – im Jahr der Prägung des vorliegenden Stückes - kam es zum Bürgerkrieg zwischen Constantinus I. und Licinius. Auch in diesem Krieg bewährte sich Crispus, diesmal als Admiral, und vernichtete in der Seeschlacht bei Kallipolis die Flotte des Licinius. Mit diesem Sieg ermöglichte Crispus Constantinus I. den Vorstoß nach Kleinasien, wo Licinius in der Schlacht von Chrysopolis, in der Crispus ebenfalls erfolgreich einen Truppenteil kommandierte, endgültig geschlagen wurde.
326 ließ Constantinus I. seinen Sohn Crispus hinrichten; später auch seine eigene Frau Fausta. Die Gründe sind letztlich nicht geklärt. Die byzantinischen Quellen berichten, Constantins Frau Fausta habe, um ihren eigenen Kindern die Thronfolge zu ermöglichen, versucht, ihren Stiefsohn Crispus zu beseitigen. Sie soll versucht haben, Crispus zu einer Affäre mit ihr zu bewegen, was Crispus geschockt abgelehnt haben soll. Dennoch soll Fausta Constantinus I. von einer Affäre und einem Vergewaltigungsversuch des Crispus berichtet haben, was Constantinus zur Hinrichtung seines Sohnes bewegte. Constantin soll später die Lüge herausgefunden und aus diesem Grunde Fausta getötet haben. Der Wahrheitsgehalt dieser Berichte ist freilich umstritten.