Albertine Agnes, *1634, †1696. Silberne Hohlgußmedaille o. J. (1696), v. Loon IV, S. 170; KPK 1816.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
NASSAU, NASSAU-DIEZ-ORANIEN, FÜRSTENTUM
Вернуться к списку
Silberne Hohlgußmedaille o. J. (1696), unsigniert, auf ihren Tod. É ALBERTINE Û AGNES Û PRINCESSE Û DE Û NASSAU Û NEE Û PRINCESSE Û DORANGE Brustbild mit Witwenschleier halbr.//NATA Û 19 APRIL Û 1634 NUPTA Û 2 MAY Û 1552 Û ADMINIST 16 MORTUA 14 MAY 1696 Von zwei gekrönten Löwen gehaltenes, gekröntes Allianzwappen von Nassau-Diez und der Städte von Friesland. 84,10 mm; 103,45 g.
v. Loon IV, S. 170; KPK 1816.
Von großer Seltenheit. In Silber nur 8 Exemplare bekannt. Originalguß. Attraktives Exemplar, vorzüglich
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 292, Osnabrück 2017, Nr. 6551.
Albertine Agnes Prinzessin von Oranien, Gräfin von Nassau, und Friedrich Wilhelm Graf von Nassau Diez, Statthalter von Friesland, Groningen und Drenthe, heirateten am 2. Mai 1652 in Kleve. Das Paar wohnte überwiegend in Leeuwarden und Groningen, gelegentlich aber auch in Den Haag. 1664 starb Wilhelm Friedrich unversehens, als er sich beim Reinigen seiner Pistole versehentlich in den Kiefer schoss, worauf die Prinzessin die Regentschaft über ihren noch unmündigen Sohn (1664 bis 1679) in Friesland, Groningen und Drenthe übernehmen mußte. Im Jahr 1672, das als das »Katastrophenjahrº in die niederländische Geschichte eingegangen ist, weil die Republik gleichzeitig von England, Frankreich und den Bistümern Köln und Münster angegriffen wurde, gelang es ihr, die Verteidigung zu organisieren und eine gewisse Stabilität im Land zu erhalten. Das Allianzwappen auf der Rückseite erinnert daran, dass die Linie Nassau-Diez über Albertine Agnes einen Anspruch auf das Erbe der älteren Linie des Hauses Nassau-Oranien gewann: Zunächst durch ihren Sohn, Heinrich Casimir II. der knapp vor ihr starb, danach dessen Sohn Johann Wilhelm Friso. Dieser wurde von Wilhelm III. dem Letzten der älteren Linie, als Erbe bestätigt und nach dessen Tod Gründer des jüngeren Hauses Oranien.
Über Albertine Agnes siehe auch Diedericke M. Oudeslujis in: Onder den Oranje Boom, Niederländische Kunst und Kultur im 17. und 18. Jahrhundert an deutschen Fürstenhöfen, Oranienburg 1999, S. 357 ff.