Wilhelm V. als Administrator für die Abtei Hersfeld, 1617-1637. 1/2 Reichstaler 1621, Münzstätte vermutlich Kassel. 14.40 g. Schütz 719; Müller 2130; Slg. Opitz 2029; Slg. Mercator (Auktion Künker 220) 7544.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
HESSEN, HESSEN-KASSEL, LANDGRAFSCHAFT, SEIT 1803 KURFÜRSTENTUM
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1/2 Reichstaler 1621, Münzstätte vermutlich Kassel. 14.40 g.
Schütz 719; Müller 2130; Slg. Opitz 2029; Slg. Mercator (Auktion Künker 220) 7544.
RR Feine Patina, sehr schön-vorzüglich
Exemplar der Auktion Gießener Münzhandlung 100, München 1999, Nr. 1132.
Hoffmeister hielt es für möglich, daß sich der vorliegende Halbtaler mit dem Spruch FIDE SED CUI VEDE (= "Trau, schau wem") auf den seit 1594 der Abtei Hersfeld angehörenden Propst Nicolaus Selig bezieht. Dieser stand trotz seiner protestantischen Verpflichtungserklärung heimlich in Kontakt mit den Papisten. Papst Clemens VIII. hatte ihm sogar vertraulich die Nachfolge als Abt der Abtei Hersfeld zugesichert. Die Schwurhand könnte sich auf die Verpflichtung des Propstes zum Protestantismus beziehen, das Auge Gottes erkennt jedoch Doppelspiel. Offenbar blieb der Kontakt nach Rom nicht geheim, denn Selig wurde aus Hersfeld verbannt. Nach seinem Tod 1622 signalisierte Landgraf Moritz seinem Sohn Wilhelm seine Erleichterung über die Erlösung "von einem solchen unruhigen Kopf".