Nationaler Orden der Ehrenlegion [Ordre national de la Légion d'honneur] (1802). 11. Modell (mit "Marianne" und "1870" auf dem Avers-Medaillon der Ordens-Dekoration und des Bruststerns - 1870-1951), Großkreuz-Set [Gra
NACHLÄSSE DE FAUQUE DE JONQUIÈRES
FRANKREICH, (DRITTE) FRANZÖSISCHE REPUBLIK (1870-1940)
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II
Am 4. September 1870 wurde, als Folge der Kapitulation und Gefangennahme Kaiser Napoleons III. (1808-1873, Kaiser von 1852 bis 1870) durch die Preußen am 2. September, die Französische Republik ausgerufen. Daraufhin erhielt mit Dekret der Regierung der Nationalen Verteidigung vom 28. Oktober 1870 der "Nationale Orden der Ehrenlegion [Ordre national de la Légion d'honneur]" einen rein militärischen Charakter. Mit Dekret vom 8. November 1870 wurde die Gestaltung der Insignien den neuen politischen Gegebenheiten angepaßt: Das Avers-Medaillon zeigt die personifizierte Republik in Gestalt eines Frauenkopfes (gemeinhin "Marianne" genannt) mit der Umschrift "REPUBLIQUE FRANÇAISE 1870" und das Revers-Medaillon wie bis 1851 die gekreuzten Trikoloren mit der Umschrift "HONNEUR ET PATRIE" [Ehre und Vaterland], die Dekoration überhöht von einem Lorbeer- und Eichenblattkranz (11. Modell). Durch Artikel 7 des Gesetzes über die Nationalen Auszeichnungen vom 25. Juli 1873 wurde der zivile und militärische Charakter des Ordens wiederhergestellt. In dieser Form wurde der Orden unverändert auch vom Französischen Staat (1940-1944) unter Marschall Philippe Pétain (1856-1951, Staatschef von 1940 bis 1944), von der provisorischen französischen Regierung (1944-1946) und der Vierten Französischen Republik (1946-1958) bis 1951 verliehen.
Schon im Zweiten Kaiserreich beginnend, verstärkt ab der Dritten Republik, gibt es neben den vorschriftsmäßigen, sog. "Ordonnanz"-Ausführungen zahlreiche mehr oder wenig aufwendig gestaltete und gefertigte sog. "Juweliers-Anfertigungen" die diesem Modell einen großen Varianten-Reichtum bescheren.