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Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640-1688. Silbermedaille 1675, Brockmann -; Slg. Henckel -; Marienb. -.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, BRANDENBURG, MARKGRAFSCHAFT, SEIT DEM 14. JAHRHUNDERT KURFÜRSTENTUM

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Номер лота 184




Оценочная цена: 10 000.00 €
Минимальная ставка 8 000.00 €


Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640-1688.
Silbermedaille 1675, vermutlich von J. Höhn, auf das Ende der Belagerung von Magdeburg. Stadtansicht von Magdeburg vom Elbufer aus, auf der Elbe zahlreiche Schiffe, oben Gottesauge in Wolken//Die Personifikation Magdeburgs steht halbl. in der erhobenen Rechten Kranz, über ihrem Haupt eine von r. aus Wolken kommende Hand, oben l. Strahlen in Wolken, im Hintergrund Ansicht der beschossenen und zum Teil brennenden Stadt, sowie Schlachtszenen. Mit Randschrift: (Punktrosette) VIELE DRUCKET KRIEG MORD UND BRAND Û MICH BEDECKET GOTTES HAND. 53,36 mm; 66,69 g.
Brockmann -; Slg. Henckel -; Marienb. -.

Das einzige im Handel befindliche Exemplar, wahrscheinlich Unikum. Von allergrößter Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar mit feiner Patina, winz. Kratzer, vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 36, Osnabrück 1997, Nr. 5195 und der Slg. Georg Baums, Auktion Fritz Rudolf Künker 247, Osnabrück 2014, Nr. 5745.

Die vorliegende Medaille ist völlig unediert, die Zuweisung nach Magdeburg aber zweifelsfrei. Das Stadtbild zeigt die Stadt Magdeburg mit der Elbe und der Bastion im Vordergrund, wie sie auch auf dem Taler von 1682 auf das Ende der Pest zu sehen ist (v. Schr. 985). Auch die Magd mit dem Kranz auf der Rückseite symbolisiert eindeutig Magdeburg. Die Rückseite erinnert an die Belagerung und Eroberung der Stadt duch die Truppen von Tilly im März 1631, wobei Magdeburg durch einen Großbrand nahezu völlig zerstört wurde.

Für die Prägung dieser Medaille im Jahr 1675 gibt es durchaus eine schlüssige historische Interpretation: 1675 fielen die Schweden als Verbündete Frankreichs in Brandenburg ein, um den Großen Kurfürsten, der sich mit seinen Truppen in Süddeutschland im Krieg gegen Frankreich befand, in Bedrängnis zu bringen. Der Stadt Magdeburg drohte erneut Unheil und Vernichtung. Bekanntlich rückte der Große Kurfürst in Eilmärschen in die Mark, als die Schweden unter Wrangel zu kriegerischen Aktivitäten übergingen, und bewahrte so auch Magdeburg vor einer erneuten Belagerung und möglichen Eroberung. Diesen Zusammenhang bringt die Randschrift unserer Medaille zum Ausdruck.

Brandenburg-Preußen hatte bereits 1648 im Westfälischen Frieden die Anwartschaft auf die Stadt und das Erzbistum Magdeburg erhalten. Im Jahre 1666 erfolgte die Huldigung für den Großen Kurfürsten, nach dem Tod des Administrators August von Sachsen fiel Magdeburg 1680 vertragsgemäß an Brandenburg-Preußen.

Der ausgezeichnete Stil und die Qualität der Arbeit lassen auf einen hervorragenden Medailleur schließen. Auch ohne Signatur glauben wir, daß es sich bei dieser Medaille um eine Arbeit von Johann Höhn handelt.