SAINT-GENOIS [DES MOTTES], J. DE.
BELGIEN, NIEDERLANDE, LUXEMBURG - GESCHICHTE, KULTURGESCHICHTE, TOPOGRAPHIE, WAPPEN- UND SIEGELKUNDE,
SAINT-GENOIS [DES MOTTES], J. DE., BELGIEN, NIEDERLANDE, LUXEMBURG - GESCHICHTE, KULTURGESCHICHTE, TOPOGRAPHIE, WAPPEN- UND SIEGELKUNDE
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Inventaire analytique des chartes de comtes de Flandre avant l'avènement des Princes de la Maison de Bourgogne, autrefois déposées au Chateau de Rupelmonde, et conservées aujourd'hui aux archives de la Flandre-orientale: précédé d'une notice historique sur l'ancienne trésorerie des chartes de Rupelmonde, et suivi d'un glossaire, de notes et d'éclaircissements. Gent 1843-1846. 1 Blatt (Vortitel), XLIV, 579 S. 6 Tfn. (auf 3 einseitig bedruckten Blättern) mit Abb. von Zunftsiegeln. Halbledereinband, wohl des dritten Viertels des 19. Jahrhunderts, der Rücken mit 5 Bünden und goldgeprägtem Titel sowie 4 Supralibros [jeweils die von einer Grafenkrone überhöhte Spiegelinitiale L]. Die Deckel außen bezogen mit bräunlichem Sprenkelpapier. Die Vorsätze aus schwarzbraun und weiß geädertem bläulichem Wellenmarmorpapier. Auf dem Spiegel des Vorderdeckels Spuren eines vormals dort aufgebrachten, nun entfernten Exlibris, kleiner Einriss am Vortitelblatt.
Auf der Vortitelseite die vierzeilige handschriftliche Autorenwidmung Temoignage de profonde sympathie / offert à Mr le Comte L. Laborde / par l'auteur / Bn Jules d saint Genois.
Verfasser dieses Werks war Jules [Ludger Dominique Ghislain] Baron de Saint-Genois des Mottes (* 1813 in Sint-Kwintens-Lennik, Flandern, † 1867 in Gent). Nach einem Studium der Philosophie und Literatur an der Universität in Mechelen schrieb er sich 1831 an der Universität Gent für ein Studium der Rechtswissenschaften ein und wurde 1834 in diesem Fach promoviert. Danach arbeitete er vor Ort als Anwalt und gehörte 30 Jahre der Genter Anwaltskammer an. Sein großes Interesse an der Geschichte prägte indes seinen Lebensweg. 1836 übernahm er den Posten des Archivars der Provinz Ost-Flandern, wurde 1843 Bibliothekar und Professor der Universität Gent, wo u a. er die umfangreiche Handschriftensammlung katalogisierte.1846 nahm ihn die Königliche Akademie der Wissenschaften, Briefe und bildenden Künste Belgiens in den Kreis ihrer Mitglieder auf.
Jules de Saint-Genois hat das vorliegende Werk wohl Léon [Emmanuel Simon Joseph] de Laborde (geboren 1807 in Paris, † 1869 in Fontenay-en-Vexin, Département Eure) mit der oben verzeichneten Widmung übereignet. Der Empfänger hatte nach einem Studium in Göttingen 1826 eine ausgedehnte Studienreise durch Kleinasien, Ägypten und Syrien unternommen, bevor er nach Rückkehr in seine Heimat in den diplomatischen Dienst des Königreichs Frankreich eintrat und an verschiedenen diplomatischen Vertretungen in Europa eingesetzt wurde. 1847 nahm er in der Antikenabteilung des Louvre eine Stelle als Konservator an und übernahm 1857 den Posten als Generaldirektor der Archives nationales des Kaiserreichs Frankreich.