Konrad von Hochstaden, 1238-1261. Obol (Hälbling), 1244-1261, Köln. Hävernick 669.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
KÖLN, ERZBISTUM
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Obol (Hälbling), 1244-1261, Köln. Prägung als Erzbischof. 0,58 g. [CONRADVS - ARCHIEPC] Erzbischof thront v. v. mit Mitra, Krummstab und Buch//[SAN]CTA COL[ONIA] Dreitürmiges Gebäude mit Tor und zwei Kreuzfahnen.
Hävernick 669.
Prägeschwäche am Rand, sehr schön
Erworben vor 1985 vom Bankhaus Partin, Bad Mergentheim.
Konrad von Hochstaden kam aus dem Geschlecht der Grafen von Are-Hochstaden und war mit den Staufern blutsverwandt. Als Propst von St. Mariengraden in Köln und seit 1226 Domherr in Köln betrieb er mit vielen Mitteln die Absetzung des Kölner Dompropstes Konrad von Büren, um das Amt selbst zu führen. Diese schließlich erfolgreichen Versuche brachten ihm die Exkommunikation ein. 1238 wurde er dennoch zum Erzbischof gewählt und legte daraufhin den Streit mit Konrad von Büren bei. Die Belehnung mit den Regalien fand im August desselben Jahres vor Brescia statt, seine ersten Handlungen wiesen ihn als Stauferfreund aus, was aufgrund seiner Familienbande nicht überraschte. Doch betrieb er bald darauf eine Kehrtwende in das päpstlich-antistaufische Lager, über die viel gerätselt worden ist. Wahrscheinlich spielten finanzielle Motive eine Rolle, das Erzbistum hatte aufgrund der Prozesse seiner Vorgänger große Verbindlichkeiten bei italienischen Banken. Zwischen 1239 und 1244 führte er mehrere Territorialkriege gegen seine Nachbarn, die Grafen von Jülich, von Sayn und von Berg, zudem gegen die Herzöge von Brabant und Limburg. Trotz einer Niederlage und neunmonatigen Gefangenschaft auf der Jülicher Burg Nideggen 1242 gelang es Konrad, schließlich siegreich aus diesen Auseinandersetzungen hervorzugehen. Danach war Konrad der mächtigste Reichsfürst und stellte Gegenkönige gegen Kaiser Friedrich II. 1249 wurde Konrad zusätzlich zum Erzbischof von Mainz gewählt, was der Papst allerdings nicht gestattete. Zum Ausgleich wurde er mit der Legatenwürde für Deutschland betraut, die allerdings nach einem Jahr nicht mehr erneuert wurde. Kleinere Territorialherren, die sich gegen seine Machtposition auflehnten, zwang er zur Unterordnung. Im Konflikt mit der Stadt Köln (Kleiner und Großer Schied) unterwarf er sich dem Schiedspruch des Albertus Magnus. Eine territoriale Erweiterung des Erzbistums gelang durch den Einzug der Grafschaft Are-Hochstaden, nachdem sein Neffe gestorben war. Eine architektonische Erweiterung plante er mit der Grundsteinlegung des neuen Domes 1248. Im Jahr 1261 starb Konrad, er wurde im alten Dom bestattet und später in den neuen umgebettet.