Philipp von Heinsberg, 1167-1191. Vierling o. J. (1168-1175), Köln. Hävernick 512.

Philipp von Heinsberg, 1167-1191.
Vierling o. J. (1168-1175), Köln. 2. Typ. 0,36 g. Erzbischof thront v. v. mit Krummstab und Buch//Mauer mit Tor, darauf Kuppelturm zwischen zwei weiteren, kleineren Kuppeltürmen.
Hävernick 512.

Von allergrößter Seltenheit. Schön-sehr schön

Philipp von Heinsberg kam als zweitältester Sohn des Herrn von Heinsberg und Falkenburg, Goswin II. und seiner Frau Adelheid von Sommerschenburg zur Welt. So war auch für Philipp eine geistliche Laufbahn vorgesehen, die Domschulen besuchte er in Köln und in Reims. Bald erreichte er die Ämter des Domdechanten in Köln und des Dompropstes in Lüttich. 1167 wurde Philipp zum Nachfolger Reinalds von Dassel als Erzbischof von Köln und zum Leiter der Reichskanzlei ernannt. Im Erzbistum führte er die konsequente Machtpolitik seiner Vorgänger fort, indem er die Burgen seiner Vasallen aufkaufte und ihnen als neues Lehen zurückgab. Somit war die Beziehung eine engere und der Erzbischof nicht mehr beim Tod des Kaisers von der Bestätigung des neuen Herrschers abhängig. Unter seiner Regierung wurde der Dreikönigenschrein begonnen. Als enger Gefolgsmann des Kaisers Barbarossa wirkte er an mehreren Italienzügen mit. Zur Vorbereitung eines Zuges verpfändete Philipp 1174 für 1000 Mark das Münzrecht an die Stadt Köln. Die Stadt ließ sofort den Ewigen Pfennig prägen. 1176 nahm er mit Barbarossa an der Schlacht von Legnano teil; durch die Niederlage ging die kaiserliche Herrschaftsposition in Norditalien unter. Die Unterstützung des Gegenpapstes mußte aufgegeben werden, und eine Aussöhnung mit Papst Alexander III. fand statt. Dieser bestätigte Philipp von Heinsberg alle Rechte. 1179 betrieb Philipp den Sturz Heinrichs des Löwen und erhielt nach der erfolgreichen Absetzung des Herzogs von Sachsen das Herzogtum Westfalen. Nun war Philipp von Heinsberg der mächtigste Fürst im Norden und geriet damit in indirekten Konflikt mit dem Kaiser. 1191 starb er an einer ungeklärten Seuche während der Belagerung Neapels.