August II., der Starke, 1697-1733. Satirische Silbermedaille 1697, Coll. Fieweger 940; H.-Cz. 2607; Slg. Merseb. 1409.
EUROPEAN COINS AND MEDALS
POLEN, KÖNIGREICH
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Satirische Silbermedaille 1697, unsigniert, auf die erfolglose Bewerbung des französischen Prinzen Louis François von Conti auf den polnischen Thron. Prinz Conti mit Säbel in der Rechten befehligt eine Truppe Pikeniere, im Vordergrund l. Soldat mit Trommel, auf der das Familienwappen Conti zu sehen ist//Ansicht der Festung Königstein an der Elbe. Mit Randschrift. 42,76 mm; 31,68 g.
Coll. Fieweger 940; H.-Cz. 2607; Slg. Merseb. 1409.
RR Hübsche Patina, min. Randfehler, vorzüglich
Mit dem Tod des polnischen Königs Johann Sobieski machte sich Friedrich August I. den Erwerb der polnischen Königskrone zum Ziel. Der aussichtsreichste Anwerber auf den Thron war jedoch der französische Prinz Louis François von Conti. Vom mächtigen Frankreich unterstützt, konnte dieser sich auf viele einflußreiche polnische Adlige stützen, desweiteren auch auf das Oberhaupt der polnischen Kirche, Kardinal Radziejowski. Die Aussicht auf Erfolg für Friedrich August schien gering. Rußland und das seit Generationen mit Sachsen befreundete Österreich unterstützten ihn aber bei seinem Streben, fürchteten sie doch bei einem Erfolg des französischen Mitbewerbers die Gefahr einer Machtbereichsausweitung Frankreichs. Ebenfalls auf der Seite Sachsens stand der päpstliche Nuntius in Polen. Letztendlich waren es Unsummen an Bestechungsgeldern, die die Chancen des sächsischen Kurfürsten ernsthaft erhöhten.
In der Nacht vom 26. auf den 27. Juni 1697 wurden Friedrich August und der Prinz von Conti von ihren jeweiligen Anhängern gleichzeitig zum polnischen König ausgerufen. Daraufhin marschierte Friedrich August I. mit der an der polnischen Grenze lagernden, sächsischen Armee in Polen ein. Am 15. September 1697 wurde Friedrich August I. mit einer mitgebrachten Krone in Krakau als August II. zum polnischen König gekrönt. Conti traf mit einer Flotte erst Ende September in Polen ein, floh aber nach einem kurzen Gefecht Hals über Kopf aus dem Land.
Die Pikeniere der Vorderseitendarstellung der vorliegenden Medaille sollen wohl eine Anspielung auf den Namen des Prinzen (Conti) sein, da "Contus" die lateinische Bezeichnung für eine Lanzenart ist.