Christian, 1603-1655. Kipper-24 Kreuzer (Sechsbätzner) 1621, Kulmbach. 5.34 g. Slg. Wilm. -; Slg. Kraaz -.
GERMAN COINS AND MEDALS
BRANDENBURG IN FRANKEN, BRANDENBURG-BAYREUTH, MARKGRAFSCHAFT
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Kipper-24 Kreuzer (Sechsbätzner) 1621, Kulmbach. 5.34 g. Münzmeister Hans Rentzsch und Jonas Rüdel. Stempelschneider Conrad Stutz. Mit vierfeldigem Wappen, zu den Seiten die Initialen der beiden Münzmeister HR (ligiert) und IR auf der Vorderseite sowie das Zeichen Ì und Adler auf der Rückseite.
Slg. Wilm. -; Slg. Kraaz -.
Von großer Seltenheit. Kl. Prägeschwächen, sehr schön-vorzüglich
Die Münzstätte Kulmbach war das erste Vorhaben der Geschäftspartner Hans Rentzsch aus Gräfenthal und Jonas Rüdel, des vormaligen Schreiber und Musterschreibers des in Bayreuth stationierten Militärs. Nach der Bewilligung ihres Antrages durch Markgraf Christian zu Beginn des Jahres 1621, der Besorgung der Immobilen sowie der Anschaffung der notwendigen Gerätschaften und Einrichtung des Inventars lief der Prägebetrieb seit Ende Februar bis Anfang März 1621 an. Der erste Schlagschatz wurde am 3. März fällig. Mit Gründung der Münzstätte Erlangen Ende Mai 1621 und dem Hinzuerwerb weiterer Prägestätten seit der zweiten Jahreshälfte entwickelte sich das Gespann Rentzsch-Rüdel zu einem bedeutenden Münzunternehmern der Kipperzeit im Fürstentum Bayreuth. Hatten sich zunächst Beide um den Aufbau ihrer ersten Prägestätte engagiert, so konzentrierte sich Jonas Rüdel ab Mai 1621 als Münzmeister auf die Geldproduktion in Kulmbach, während Hans Rentzsch sich vornehmlich um den Prägebetrieb in Erlangen betätigte und in Kulmbach eher als ein stiller Teilhaber fungierte. Aus dieser frühen Prägeperiode stammen die mit den ligierten Initialen HR und IR gekennzeichneten Kulmbacher Münzen. Als Kulmbacher Münzmeister ist Jonas Rüdel bis Mitte September 1621 durch gesicherte Quellen bezeugt (Schön S. 219). Nach dem 15. September 1621 (Schön S. 219) verpachteten Rüdel und Rentzsch die Münzstätte Kulmbach an ein dreiköpfiges Konsortium. Etwa zur gleichen Zeit waren in Kulmbach zudem Vorbereitungen zur Einrichtung einer zweiten Prägestätte vor Ort im Gange, wo ausschließlich Kleinmünzen, also Groschen zu 1/24 Talern und weitere kleinere Nominale produziert werden sollten. Diese mit markgräflicher Erlaubnis gegründete „Münz auff kleine Sorten“ begann mit der Prägung wohl im November 1621 (erster Termin zur Entrichtung des Schlagschatzes war der 24. November). Sie wurde geführt vom Bayreuther Hofgoldschmied Georg Kolb und seinen Gesellschaftern, dem Kulmbacher Riemenschneider Georg Scheube, dem Bayreuther Ratsherrn Georg Sambstag sowie dem Bayreuther Bürger Hans Todtscheider.