Lothar von Metternich, 1599-1623. Reichstaler 1615, Koblenz. Dav. 5879; Müseler 70/1; v. Schr. 142.
GERMAN COINS AND MEDALS
TRIER, ERZBISTUM
Back to the list
previous lot Lot number 469 next lot
Reichstaler 1615, Koblenz. Zwitterprägung mit der Jahreszahl auf Vorder- und Rückseite. Ausbeute der Vilmarer Gruben. 28,77 g. Münzmeister Johann Förster. Behelmtes, vierfeldiges Wappen mit Mittelschild, oben über dem Helm der mit Pfauenfedern besteckte Kreuzschild mit dem Wappen von Metternich als Mittelschild, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl//Madonna mit Zepter in der Rechten und dem Kind auf dem linken Arm steht v. v. auf Mondsichel, umher Strahlenkranz.
Dav. 5879; Müseler 70/1; v. Schr. 142.
Von größter Seltenheit. Hübsche Patina, sehr schön +
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 25, Osnabrück 1993, Nr. 2848.
Lothar von Metternich wurde am 31.8.1551 als Sohn einer begüterten Kölner Ministerialenfamilie geboren. Über seine Tätigkeit vor 1598 ist kaum etwas bekannt, weshalb seine Wahl zum Trierer Erzbischof am 7.8.1599 verwunderlich erscheint. Die Zeitgenossen lobten vor allem sein äußeres Erscheinungsbild und seine juristischen Kenntnisse, was auf eine eher nüchterne Persönlichkeit schließen lässt. Bei seinem Regierungsantritt war die finanzielle Lage des Erzbistums verheerend, doch mit sanftem Druck auf die Stände, einer neuen Festlegung der Steuern und dem Mittel der Münzverschlechterung gelang es ihm, die Situation zu stabilisieren. Der vorliegende Taler ist Ausdruck seiner weitestgehend jedoch vergeblichen Bemühungen, den Bergbau als zusätzliche Einnahmequelle zu nutzen. Als weitaus ergiebiger erwies sich dagegen die Neufassung des Mineralbrunnens von Selters im Taunus, der dem erzbischöflichen Haushalt merkliche Zusatzeinkünfte bescherte. Das Ende seines Lebens war überschattet von den Wirrungen des Dreißigjährigen Krieges, die auch seine Persönlichkeit veränderten. Sein Grab vor dem von ihm in Auftrag gegebenen Trierer Allerheiligenaltar zeigt einen kühlen und energisch wirkenden Mann.