Federico II., 1197-1250. Augustalis nach 1231, Brindisi. 5.24 g. Fb. 134; Kowalski -.
EUROPEAN COINS AND MEDALS
ITALIEN, SIZILIEN
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Augustalis nach 1231, Brindisi. 5.24 g. Geharnischtes Brustbild r. mit Lorbeerkranz und umgelegtem Mantel//Adler, den Kopf nach r. gewandt.
Fb. 134; Kowalski -.
GOLD. RR Sehr schön
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 100, Osnabrück 2005, Nr. 185 (dort mit irrtümlichem Kowalski-Zitat).
In den Konstitutionen von Melfi 1231 werden die Augustalen zum ersten Mal genannt. Im Dezember des gleichen Jahres berichtet der kaiserliche Notar Richard von San Germano: Nummi aurei qui augustales vocantur, Brundusii et Messina cuduntur (Goldmünzen, die Augustalen genannt werden, sind in Brindisi und Messina geprägt worden). Der Name "Augustalis" für diese außergewöhnliche Goldmünze ist also zeitgenössisch und offiziell, auch die beiden Münzstätten werden benannt. Die Darstellung greift antike Vorbilder auf, ohne daß ein genaues Muster, sei es aus der augusteischen oder constantinischen Münzprägung, zu ermitteln ist. Vielleicht war ein großer Kameo mit dem Bild des Kaisers Augustus, der sich damals in Aachen befand und den Friedrich II. dort gesehen haben dürfte, das Vorbild. Das gleiche gilt für die Adler-Rückseite. Diese Prägung spiegelt in ausdrucksvoller Weise das Geschichtsverständnis des letzten Stauferkaisers wieder, der sich ganz bewußt in der Kontinuität der römischen Kaiser sah und die Welt der Antike nicht nur bei seinen Münzen wieder aufgegriffen hat. So gesehen, kann man Friedrich II. durchaus als Vorläufer der Renaissance verstehen. Es ist aber nicht propagandistische Absicht, die zur Herstellung dieser ersten bedeutenden europäischen Goldprägung seit der Antike führte, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit. Auf seiner Jerusalem-Reise 1229 hatte der Kaiser die Goldwährung der Byzantiner in Gestalt der Hyperpyra und die Dinare der islamischen Dynastien kennengelernt. Nach seiner Rückkehr ordnete er die Prägung der neuen Goldmünzen an, die ein neues Zeitalter der Goldwährung einleiten sollte und später ihren Höhepunkt in den Goldmünzen von Florenz und Venedig fand.