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Antoninus I. Pius, 138-161. Ô-Aureus, 148, Rom; 7.23 g. BMC 628 Anm.; Calico 1579; Coh. 505; RIC 169.

ROMAN COINS
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT

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Lot number 621




Estimated price: 6,000.00 €
Hammer-price / sale price: 9,000.00 €


Antoninus I. Pius, 138-161.
Ô-Aureus, 148, Rom; 7.23 g. Drapierte Büste r.//Liberalitas steht l. mit Abacus und Füllhorn.
BMC 628 Anm.; Calico 1579; Coh. 505; RIC 169.

R Kl. Feilspuren und min. Kratzer am Rand, dennoch attraktives, vorzügliches Exemplar

Dieser attraktive Aureus ist ein gutes  Beispiel für die  Wirkungsweise römischer Münzen als Mittel von Kommunikation und Propaganda.

Liberalitas, die Personifikation der Großzügigkeit und Wohltätigkeit,  auf dem Revers, zelebriert die öffentliche Geldausgabe (congiarium) an die Bewohner Roms, welche  Antoninus Pius nun bereits zum  5. Mal veranlasste: die realitätsnahe  Darstellung des Ereignisses auf den Aurei und Sesterzen, die Antoninus Pius anlässlich seiner vorherigen donativa ausgegeben hat, wurde nun durch die göttliche Personifikation der Tugenden des Herrschers ersetzt, der mit großer Anteilnahme das Allgemeinwohl fördert.

Dennoch wird die Bedeutung, die durch die Autorität propagiert wurde, dank der beiden Attribute, die Liberalitas in den Händen hält, deutlich: das cornucopia, das mythische Füllhorn, spielt auf das allgemeine Wohlbefinden und die Glückseligkeit an, wohingegen sich der Abacus, eine kleine Rechenmaschine, die  für das Zählen der ausgegebenen  Münzen genutzt wurde, sich mit einem typisch Römischen Sinn für Realität auf die  tatsächliche Durchführung des congiarium bezieht.

Gleichwohl, relativiert durch die Häufigkeit des Ereignisses (es war wie gesagt, Antoninus Pius‘ 5. Geldausgabe), wird die Botschaft vermittelt, dass die Schenkung alles andere als  gelegentlich ist: Im Gegenteil, seit es in regelmäßigen Abständen stattfand, wurde es zu einer dauerhaften Institution, und damit ein Nachweis der anhaltenden Gunst des Herrschers gegenüber dem Volk.

Vom stilistischen Gesichtspunkt aus betrachtet, ist das feine Porträt des Herrschers erwähnenswert, dessen Haar äußerst präzise herausgearbeitet wurde: zur Ikonografie des Antoninus Pius siehe K. Fittschen – P. Zanker, „Katalog der römischen Porträts in den Capitalinischen Museen und den anderen Kommunalen Sammlungen der Stadt Rom“ Mainz am Rhein 1985, Band I Nr. 59, Band II Taf. 67-69.