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Gnaden-Kreuz "Pour La Vertu" [Für die Tugend] der drei mecklenburgischen Klöster Dobbertin, Malchow und Ribnitz bzw. Mecklenburgischer Klosterorden. Ausführung für das Kloster Ribnitz (mit rotem Medaillon-Feld), Kreuz für die adligen Konventualinnen,

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHE STAATEN, MECKLENBURG-SCHWERIN, HERZOGTUM (BIS 1815) UND GROSSHERZOGTUM (1815-1918)

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Lot number 7045




Estimated price: 2,000.00 €
Minimum bid 1,600.00 €


Gnaden-Kreuz "Pour La Vertu" [Für die Tugend] der drei mecklenburgischen Klöster Dobbertin, Malchow und Ribnitz bzw. Mecklenburgischer Klosterorden. Ausführung für das Kloster Ribnitz (mit rotem Medaillon-Feld), Kreuz für die adligen Konventualinnen, 59,1 x 44,1 mm, Anfertigung der Firma Godet in Berlin aus dem zweiten Quartal des 19. Jahrhunderts, Gold emailliert, 21,8 g, Emaille-Malerei, min. alte Emaille-Abplatzungen in den Kreuzspitzen, auf dem Revers Herstellerbezeichnung von Godet, ohne Schulterband. GD 79.


RR II-

Exemplar der 32. Auktion der Firma Carsten Zeige in Hamburg am 27. Juni 2009, Kat.-Nr. 17.

Das Klarissenkloster zu Ribnitz in Mecklenburg entstand aufgrund einer um 1323 oder 1324 erfolgten Stiftung von Heinrich II. "dem Löwen", Fürst zu Mecklenburg (1266‒1329, seit 1302 alleiniger Fürst). Nach dem Tod der letzten katholischen Äbtissin, Ursula von Mecklenburg (1510‒1586, Äbtissin seit 1538), wurde das Kloster in ein evangelisches Damenstift mit zwölf Präbenden umgewandelt und 1599 der Mecklenburgischen Ritter- und Landschaft zur Verwaltung übergeben.

Die erste evangelische Vorsteherin, als "Domina" bezeichnet, Ursula von Kardoff (gewählt 1600), war zuvor schon Priorin (Stellvertreterin der Äbtissin) des Klarissenklosters gewesen. Als Folge der Revolution 1918 wurden die Landstände als Körperschaft aufgehoben, die Landesklöster zunächst unter staatliche Aufsicht gestellt und durch die Verfassung für Mecklenburg-Schwerin und das Einführungsgesetz vom 17. Mai 1920 ganz aufgehoben. Allerdings wurde auf gerichtlichem Wege erreicht, daß alle bis dahin erworbenen Anwartschaften ihre Gültigkeit behielten. So wurde noch 1946 die letzte Domina, Olga von Oertzen gewählt, mit der als letzter im Kloster lebenden Stiftsdame der Konvent 1961 ausstarb.

Mit Datum vom 24. Dezember 1763 stiftete Herzogin Luise Friederike zu Mecklenburg (1722‒1791), Gattin Herzog Friedrichs zu Mecklenburg(-Schwerin) (1717‒1785, reg. seit 1756), geb. Prinzessin von Württemberg, ein Gnaden-Kreuz "Pour La Vertu" für die Konventualinnen der drei mecklenburgischen Klöster zu Dobbertin, Malchow und Ribnitz, die sich in ihrer Gestaltung in geringen Details unterschieden. Die adligen Stiftsdamen trugen dieses an einem Schulterband, die bürgerlichen in etwas kleinerem Format an einer Damenschleife. Der Kronreif der Kronen-Überhöhung des Kreuzes der Domina war zusätzlich mit Diamanten besetzt. (Vgl. auch ATA, S. 49 ff.; FOD, S. 35 ff. sowie S. 54; und: Feder, Klaus, Alsleben, Horst und Wiek, Wolfgang: pour la vertu – Für die Tugend. Einige Betrachtungen zu den Mecklenburger Landesklöstern Dobbertin, Malchow und Ribnitz. In: Militaria, 29. Jahrgang (2006), Heft 2 (März-April), S. 44 ff.)