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Gnaden-Kreuz "Pour La Vertu" [Für die Tugend] der drei mecklenburgischen Klöster Dobbertin, Malchow und Ribnitz bzw. Mecklenburgischer Klosterorden. Ausführung für das Kloster Dobbertin, Kreuz für externe berechtigte adlige Konventualinnen, 1. Ausgab

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHE STAATEN, MECKLENBURG-SCHWERIN, HERZOGTUM (BIS 1815) UND GROSSHERZOGTUM (1815-1918)

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Lot number 7048




Estimated price: 1,250.00 €
Minimum bid 1,000.00 €


Gnaden-Kreuz "Pour La Vertu" [Für die Tugend] der drei mecklenburgischen Klöster Dobbertin, Malchow und Ribnitz bzw. Mecklenburgischer Klosterorden. Ausführung für das Kloster Dobbertin, Kreuz für externe berechtigte adlige Konventualinnen, 1. Ausgabe (mit Monogramm der Großherzogin Augusta ‒ 1853‒ca. 1868), Silber vergoldet und emailliert, Emaille-Malerei, die Kronen-Überhöhung später ergänzt, das Band nach 1945 erneuert. ATA S. 73 oben.


II

Exemplar der 32. Auktion der Firma Carsten Zeige in Hamburg am 27. Juni 2009, Kat.-Nr. 16.

Zwischen 1219 und 1225 gründete Heinrich Borwin I. Fürst von Mecklenburg (gest. 1227, reg. seit 1178) zusammen mit seinen Söhnen Heinrich Borwin II. (1170‒1226 ‒ Mitregent seit 1219) und Nikolaus II. von Gadebusch (vor 1180‒1225) zu Dobbertin ein Benediktiner-Kloster. Wohl zwischen 1234 und 1238 erfolgte die Umwandlung in ein Benediktinerinnen-Kloster.

In Folge der Reformation, die ab 1549 in Mecklenburg Einzug hielt, wurde das Kloster mit in Artikel 4 der Sternberger Assekuration vom 2. Juli 1572 in ein Stift für adlige Damen "zur christlich ehrbaren Auferziehung inländischer Jungfrauen, so sie sich darin zu begeben Lust hätten" umgewandelt und in die Verantwortung der mecklenburgischen Landstände überwiesen. Nach der Revolution 1918 wurden die Landstände als Körperschaft aufgehoben, die Landesklöster zunächst unter staatliche Aufsicht gestellt und durch die Verfassung für Mecklenburg-Schwerin und das Einführungsgesetz vom 17. Mai 1920 ganz aufgehoben. Allerdings wurde auf gerichtlichem Wege erreicht, daß alle bis dahin erworbenen Anwartschaften ihre Gültigkeit behielten. 1925 wurde Auguste Sophie Caroline von Pressentin (gest. 1951) durch den Konvent zur letzten Domina gewählt. Im Mai 1945 mußten die Konventualinnen das Kloster verlassen, ab 1948 wohnten dort wieder zwölf Konventualinnen. Mit dem Tod der letzten Stiftsdame, Elisabeth Charlotte Gräfin von Bassewitz, im Jahre 1974 erlosch auch der Konvent.

Mit Datum vom 26. Mai 1853 erließ Großherzogin Augusta von Mecklenburg-Schwerin (1822‒1862), Gattin von Großherzog Friedrich Franz II. (1823‒1883, reg. seit 1842), geb. Prinzessin Reuß zu Köstritz, neue und ergänzende Statuten für das Gnaden-Kreuz. Hierdurch wurde einige Änderungen in der Trageweise verfügt und neue Dekorationen für berechtigte adlige externe und für bürgerliche externe Konventualinnen eingeführt, die im Medaillon das Monogramm der jeweils regierenden Großherzogin führten. (Vgl. auch ATA, S. 70 f. und 74; und: Feder, Klaus, Alsleben, Horst und Wiek, Wolfgang: pour la vertu – Für die Tugend. Einige Betrachtungen zu den Mecklenburger Landesklöstern Dobbertin, Malchow und Ribnitz. In: Militaria, 29. Jahrgang (2006), Heft 2 (März-April), S. 44 ff.)