Österreichisch-Kaiserlicher Orden der Eisernen Krone [Ordine Imperiale Austriaco della Corona di Ferro]. 3. Modell (ab 1860) Ordenskollane der Ritter I. Klasse, Anfertigung der Firma C. F. Rothe in Wien wohl aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunder
EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
ÖSTERREICH, KAISERREICH ÖSTERREICH (1804-1918)
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RRRR II
Außerordentlich seltene und in allen Teilen originale Kollane, trotz der minimalen Einschränkungen in der Erhaltung und der Reparatur des Kleinods von großer historischer Bedeutung. Für dieses Objekt liegt eine Ausfuhrgenehmigung des österreichischen Bundesdenkmalamts in Wien, Abteilung für bewegliche Denkmale - Internationaler Kulturgütertransfer, vom 12. April 2017 vor.
Nachdem im Jahre 1815 als Folge des Wiener Kongresses das "Königreich" Lombardo-Venetien österreichisch geworden war, wurden die Ritter des von Kaiser Napoleon am 5. Juni 1805 gestifteten und nach dessen Abdankung erloschenen Ordens der Eisernen Krone noch im selben Jahr aufgefordert, ihre "französischen" Insignien an die österreichische Obrigkeit abzugeben, da diese nicht weiter getragen werden durften.
Sie erhielten dafür im Gegenzug die Insignien (Replacement-Dekorationen) des von Kaiser Franz I. mit Datum vom 1. Januar 1816 als dreiklassiger (Ritter I. bis III. Klasse) allgemeiner Verdienstorden neu gestifteten Österreichisch-Kaiserlichen Ordens der Eisernen Krone, die sie fortan tragen durften (1. Modell). Bei den Bruststernen wurden tlw. nur die bisherigen "napoleonischen" Medaillons durch neue "österreichische" ausgetauscht. 1827 wurde der "Austausch" abgeschlossen.
1837/1838 wurden Veränderungen in der Gestaltung der Dekorationen vorgenommen (2. Modell) und 1846/1847 erfolgte die definitive Einführung von in Metall gefertigten Bruststernen. Mit einem Statuten-Nachtrag von 1860 wurden die sog. "Kriegsdekoration" und die "Kriegsdekoration niederen Grades" eingeführt, gleichzeitig wurde die Gestaltung der Insignien (Änderung der Kronen-Überhöhung) verändert (3. Modell). Mit Datum vom 27. Mai 1877 wurde die Brillantierung der Bruststerne eingeführt (3. Modell, 2. Ausgabe). 1908 wurde eine sog. "Kleine Dekoration" für Ritter I. Klasse eingeführt, 1917 für die Ritter II. Klasse. 1916 erfolgte die Ausgabe von revidierten neuen Ordensstatuten. 1916/1917 wurden die Schwerter für "Verdienste vor dem Feind" eingeführt. 1918 erfolgte schließlich die Genehmigung, die II. und die III. Klasse ein zweites Mal zu verleihen.
Der Orden erlosch faktisch mit dem Verzicht Kaiser Karls I. (1887-1922, reg. von 1916 bis 1916) auf die Ausübung der Regierung im österreichischen Reichsteil am 11. November 1918.
Detaillierte Informationen zur Geschichte und zu den Insignien des Ordens sin zu finden in: Ortner, Dr. M. Christian, und Ludwigstorff, Dr. Georg - Österreichs Orden und Ehrenzeichen - Teil I: Die kaiserlich-königlichen Orden bis 1918. Wien 2017. Band 2, S. 142 ff.