Medaille des Dieners der beiden Heiligen Städte [Hâdimü'l Haremeyni'ş-Şerefeyn Madalyasι]. 19,6 x 40,5 mm, nicht tragbare Ausführung, Silber. EL S. 138; ER S. 168.

Zu den Titeln des Sultans als Kalif gehörte auch der eines "Dieners der beiden Heiligen Städte" [Hâdimü'l Haremeyni'ş-Şerefeyn], womit Mekka und Medina gemeint sind. Bei dem Begrif Kalif [خليفة - chalīfa] handelte es sich um das Amt des religiösen Führers der muslimischen Gemeinschaft als Nachfolger des Propheten Mohammed.

Erüreten (in ER S. 168) bringt die 1253 [AD 1837] datierte Medaille in Zusammenhang mit der Niederschlagung des Wahhabiten-Aufstandes 1813, die zwischen 1804 und 1806 Mekka und Medina erobert und zahlreiche Grabmäler großer Persönlichkeiten und Gelehrten des frühen Islam zerstört hatten.

Aufgrund der Jahresangabe "1837", also 24 Jahre nach dem Ereignis widerspricht Eldem (in EL S. 138, Fußnote 4) dieser Ansicht und nennt die Möglichkeit, daß es sich hierbei eher um eine Medaille handeln könnte, mit der ein politischer Anspruch Sultan Mahmuds II. (1785-1839, reg. seit 1808) auf die Herrschaft über die beiden Heiligen Städte manifestiert werden sollte.