Republik (Dogi Biennali), 1528-1797. Bleigußmedaille o. J. (1541), Börner 744.
EUROPEAN COINS AND MEDALS
ITALIEN, GENUA
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Bleigußmedaille o. J. (1541), von L. Leoni, auf die Freilassung Leonis von der Galeerenstrafe durch die Hilfe des genuesischen Admirals Andrea Doria, *1466, Ó1560. Geharnischtes Brustbild Andrea Dorias r. mit umgelegtem Mantel, dahinter Dreizack//Brustbild Leonis r. dahinter Galeere, umher Kette aus Fesseln. 42,90 mm; 29,01 g.
Börner 744.
Späterer Guß. Rand etwas überarbeitet, fast vorzüglich
Exemplar der Slg. Horn.
Andrea Doria, *30.11.1468 in Oneglia, Ó25.11.1560, kämpfte 1495 gegen Cesare Borgia, 1503 und 1506 im Dienste Genuas gegen die Rebellen Korsikas. Nach einem Zerwürfnis mit den Franzosen trat er auf die Seite Karls V. der sich verpflichtete, die Freiheit Genuas zu erhalten. Andrea Doria hielt 1528 einen triumphalen Einzug in Genua, erneuerte die republikanische Verfassung und übte als "Prior perpetuo" der "Sindicatori" diktatorische Gewalt. Karl V. ernannte ihn zum obersten Admiral und verlieh ihm das Fürstentum Melfi. Es folgten etliche Siege über die Türken, bis Doria schließlich das Flottenkommando seinem Neffen Giannettino Doria überließ der jedoch in der Nacht der Verschwörung des Fiesco getötet wurde.
Der Medailleur Leone Leoni hatte einen besonderen Anlaß zur Herstellung der vorliegenden Medaille: Seit 1537 wird er als päpstlicher Münzstempelschneider genannt; diese Tätigkeit erhielt jedoch ein jähes Ende dadurch, daß er aus Eifersucht den im Dienste des Papstes stehenden, aus Deutschland stammenden Goldschmied Pellegrino di Leuti ermordete und zur Strafe auf eine Galeere wandern mußte. Er konnte noch von Glück sagen, daß er nicht die rechte Hand verlor. Nachdem er die Ketten ein Jahr lang getragen hatte, befreite ihn die Fürbitte des Andrea Doria. Leoni hat das Ereignis in Medaillenform verewigt, indem er Andrea in seiner imponierenden Gestalt als Meeresbeherrscher darstellte.