Nerva, 96-98. Æ-Sesterz, 96, Rom; 31.13 g. BMC 88; Coh. 54; RIC 58.
ROMAN COINS
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
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Æ-Sesterz, 96, Rom; 31.13 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//FISCI IVDAICI-CALVMNIA SVBLATA Palme.
BMC 88; Coh. 54; RIC 58.
Schön/schön-sehr schön
Nach der Niederschlagung des 1. jüdischen Aufstandes wurden die Juden gezwungen, die jährlich an den Tempel in Jerusalem zu entrichtende Kopfsteuer fortan an den kapitolinischen Jupiter zu zahlen.
Unter Domitian hatte sich die Lage verschärft, so schreibt Sueton (Domit. XII): "Besonders hart wurde die Judensteuer eingetrieben. Zu ihrer Zahlung wurden diejenigen herangezogen, die entweder wie Juden lebten, ohne sich dazu zu bekennen, oder jene, welche die ihrem Volk auferlegten Zahlungen nicht geleistet hatten. Ich erinnere mich, daß ich als junger Mann dabei war, als von einem Prokurator und seinen zahlreichen versammelten Ratgebern bei einem 90jährigen nachgeprüft wurde, ob er beschnitten sei."
Diese Rechtsverdrehung, also die Ausweitung der Steuer auf diejenigen, die "wie Juden lebten, ohne sich dazu zu bekennen", wurde von Nerva beendet und Denunziationen im Interesse des fiscus verboten.
Ob und in welchem Umfang unter denen, die "wie Juden lebten, ohne sich dazu zu bekennen", auch Christen waren, die sich mit der Aussage "Christianus sum!" der Zahlung entzogen hatten, ist nicht geklärt. Sicher ist jedoch, daß der fiscus Iudaicus bei der Entwicklung der rechtlichen Unterscheidung von Christentum und Judentum im römischen Reich eine nicht unbeträchtliche Rolle gespielt hat.