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Ferdinand von Bayern, 1612-1650. Reichstaler 1631, Arnsberg. 28.92 g. Dav. 5138; Noss 297 a.

GERMAN COINS AND MEDALS
KÖLN, KÖLNISCHES HERZOGTUM WESTFALEN

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Lot number 306




Estimated price: 3,000.00 €
Hammer-price / sale price: 4,400.00 €


Ferdinand von Bayern, 1612-1650.
Reichstaler 1631, Arnsberg. 28.92 g.
Dav. 5138; Noss 297 a.

Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung. Sehr attraktives Exemplar mit scharf ausgeprägtem Porträt, min. rauhe Stelle am Rand, winz. Schrötlingsfehler, vorzüglich

Ferdinand von Bayern stammte aus dem Geschlecht der Wittelsbacher. Sein Vater war Herzog Wilhelm V. von Bayern, sein Onkel der Kölner Erzbischof Ernst von Bayern. Ferdinand wurde früh für die geistliche Laufbahn ausersehen und erhielt eine Ausbildung durch die Jesuiten. Domkanonikate erwarb er in Mainz, Trier, Salzburg, Würzburg, Passau, Straßburg und in Köln. Nachfolgestellen bekam er schon als 14-jähriger zugesprochen, nämlich in Berchtesgaden, wo er 1595 Fürstpropst wurde. Danach erfolgten Koadjutorenstellen in Köln, in Stablo-Malmedy, in Lüttich, in Hildesheim und Münster sowie in Paderborn. Diese Ansammlung von Pfründen widersprach den Konzilsakten von Trient, doch sah der Papst über diesen Fall hinweg, um die Gegenreformation zu befördern. In Köln übernahm Ferdinand die Regierungsgeschäfte von seinem Onkel Ernst von Bayern. Nach dessen Tod im Jahr 1612 konnte Ferdinand dann auch das Erzbischofsamt in Köln sowie die Bischofswürden in Münster, Lüttich und Hildesheim übernehmen, 1618 folgte das Bistum Paderborn. Durch die Verbindung mit Bayern konnten diese Bistümer am ehesten in ihrem Bestand bewahrt werden. Ferdinand trieb mit Hilfe der Reformorden die Erneuerung der katholischen Kirche voran. Zeitgleich brach der Dreißigjährige Krieg aus, der große Belastungen mit sich führte. Zunächst konnten mit dem Vorgehen der katholischen Liga große Erfolge verbucht werden, bis Gustav Adolf von Schweden die protestantische Wende brachte. Ferdinand verfaßte auch eine Hexenprozeßordnung, welche die Folter erlaubte. In seiner Zeit fanden die Hexenprozesse im Kölner Erzbistum ihren Höhepunkt. Ferdinand starb 1650 in Arnsberg. Zuvor hatte er seinen Neffen Max Heinrich als Koadjutor in Köln, Hildesheim und Lüttich installiert.