Peter I., der Große, 1682-1725. Rubelförmige Silbermedaille 1714, Bitkin M 3876 (R2); Diakov 47.4 (R2).
EUROPEAN COINS AND MEDALS
RUSSLAND, KAISERREICH
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Rubelförmige Silbermedaille 1714, unsigniert. Tapferkeitsmedaille für Soldaten in der Seeschlacht beim finnischen Hanko (russisch: Gangut, schwedisch: Hangö) am 27. Juli. Zweite Ausgabe. Geharnischtes Brustbild des Zaren Peter I. r. mit Lorbeerkranz und umgelegtem Mantel//Darstellung der Seeschlacht. 41,94 mm; 28,98 g.
Bitkin M 3876 (R2); Diakov 47.4 (R2).
In dieser Erhaltung von großer Seltenheit. Originalprägung. Sehr attraktives Exemplar mit feiner Tönung, fast vorzüglich
Erworben 1970 von der Firma Baldwin's London.
Exemplar der Sammlung Gunther Hahn, Berlin.
Im Sommer 1714 war die Aufrüstung der russischen Marine so weit fortgeschritten, daß ein Angriff auf die schwedische Flotte erfolgversprechend erschien. Zar Peter I. wollte diese für die junge Ostseemacht Rußland sehr gefährliche Flotte unschädlich machen und auch den Nachschub für die russischen Eroberungen an der finnischen Küste sichern, der durch die Schweden auf dem Seeweg regelmäßig unterbrochen wurde. Die schwedische Flotte unter Admiral Gustav Wattrang hatte bereits im Frühsommer 1714 bei der Hanko-Halbinsel (schwedisch: Hangöudd) Position bezogen, um sich den Russen entgegenzustellen. Die russische Flotte unter Admiral Graf Fedor Apraksin wurde durch weitere, aus dem Baltikum herbeigezogene Kriegsschiffe verstärkt, und auch Zar Peter I. eilte persönlich nach Südfinnland. Nachdem der ursprüngliche Plan des russischen Admirals, einen Teil seiner Schiffe über den Landrücken der Halbinsel zu ziehen und so die schwedische Flotte zu umzingeln, gescheitert war, beschloß er am 26. Juli 1714 den direkten Durchbruch über See durch die schwedischen Linien. Bei ruhigem Wetter ließen sich die kleinen wendigen Ruderschiffe der Russen deutlich besser manövrieren als die schweren schwedischen Kriegsschiffe. Nach ersten Erfolgen am 26. Juli gelang es der zahlenmäßig weit überlegenen russischen Flotte am 27. Juli, in der beinahe drei Stunden andauernden heftigen Seeschlacht die schwedischen Schiffe zu entern und den verwundeten schwedischen Konteradmiral Nils Ehrensköld gefangenzunehmen.
Es war der erste bedeutende Seesieg in der russischen Geschichte, und Zar Peter I. feierte seinen Erfolg mit einem pompösen Triumphzug in St. Petersburg, in dem auch der schwedische Konteradmiral Ehrensköld mitgeführt wurde. Der 27. Juli wurde von der russischen Kirche zum Feiertag erhoben, der mit den gleichen Zeremonien wie der Poltawa-Tag (27. Juni) begangen werden sollte. Für den Heiligen des 27. Juli, den Märtyrer Panteleimon, wurde in St. Petersburg eine Kirche errichtet.
Wie schon nach dem Sieg bei Poltawa ließ der Zar an Offiziere und Soldaten Tapferkeitsmedaillen verteilen. Auf der vorliegenden, heute äußerst seltenen Tapferkeitsmedaille für Soldaten wird in der Rückseitenumschrift betont: "Anstrengung und fester Glaube übertreffen die Stärke". Damit wird auf die Größe und bessere Ausrüstung der schwedischen Kriegsschiffe im Vergleich zu den kleineren russischen Galeeren angespielt. Bei dem Sieg hat jedoch vor allem die erdrückende Überzahl der Russen den Ausschlag gegeben. Wie auch auf der hier angebotenen Verdienstmedaille zu sehen ist, konnten gar nicht alle 98 Galeeren mit 20.000 Mann Besatzung angreifen, da der Platz in der Bucht von Hanko nicht ausreichte.