Philipp II., 1606-1618. Reichstaler 1617, Stettin, Dav. 7226; Hildisch 82; Slg. Pogge 954; Slg. Hahn (Auktion Künker 224) 1103; Olding 65.
GERMAN COINS AND MEDALS
POMMERN, POMMERN-STETTIN, HERZOGTUM
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Reichstaler 1617, Stettin, auf die Regierungskunst. 28,94 g. PHILIPPVS Ü II Ü D Ü G Ü DVX Ü POMERANORVM › Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegtem Mantel//SAPIENTA NON VIOLENTIA Ê ANNO Ê MDCXVII (Blumenranke) Steuermann leitet sein Schiff durch stürmische See, oben Regen und Wolken.
Dav. 7226; Hildisch 82; Slg. Pogge 954; Slg. Hahn (Auktion Künker 224) 1103; Olding 65.
Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung. Sehr attraktives Exemplar mit prachtvoller Patina, vorzüglich +
Als Anlaß für diese Prägung wurde in der Numismatik allgemein das Reformationsjubiläum in Anspruch genommen. Der Kenner der pommerschen Münzkunde Johannes Hildisch sieht bei dieser Prägung dieses Stückes keinen Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum: In Stettin hatte sich bereits im Jahre 1608 eine Unruhe unter den Bürgern ausgebreitet, weil der Rat zur Tilgung der städtischen Schulden eine Erhöhung der Biersteuer und einen Aufschlag auf die Kaufmannswaren einführen wollte. Nach anfänglicher Ablehnung stimmte Philipp II. diesen Plänen schließlich doch zu. Dies führte zu gewaltsamen Aufständen unter den Bürgern; der oberste Stadt-Diener wurde sogar getötet. Philipp gelang es aber, die Streitigkeiten zu schlichten, zum einen durch Strafandrohung, zum anderen versprach er, es bei den alten Bierpreisen zu belassen. Hildisch vermutet, daß dieser Taler mit dem Schiff und dem friedvollen Sinnspruch "SAPIENTIA NON VIOLENTIA" nach der Beilegung dieser Streitigkeiten in Stettin und im Lande geprägt worden ist; der Steuermann (Philipp II.) hat das Boot glücklich durch die Unbilden der See geleitet, mit Weisheit und ohne Gewalt.