Teaserbild
Trennline

Medaille auf die Amts-Einführung des Emdener Stadtverordneten J. Tholens von 1845. Durchmesser 41,3 mm, Silber graviert, auf dem Avers das Wappen der Reichsstadt (!) Emden und Gravuren "WYK5" und "Introduciert d. 10. Febr. 1845, auf dem Revers g

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
HANNOVER, KURFÜRSTENTUM (BIS 1815) UND KÖNIGREICH (1815-1866) HANNOVER

Back to the list

Lot number 2319




Estimated price: 300.00 €
Hammer-price / sale price: 300.00 €


Medaille auf die Amts-Einführung des Emdener Stadtverordneten J. Tholens von 1845. Durchmesser 41,3 mm, Silber graviert, auf dem Avers das Wappen der Reichsstadt (!) Emden und Gravuren "WYK5" und "Introduciert d. 10. Febr. 1845, auf dem Revers graviert "J. Tholens / Stadtverordneter / von / Emden", gehenkelt, mit kleinem ovalen Ring.


RRRRR II

Trotz intensiver Suche und Nachforschung konnte bisher kein zweites Exemplar einer solchen Emdener Stadtverordneten-Medaille nachgewiesen werden. Auch weitere Informationen sind dazu nicht zu erhalten. Somit muß angenommen werden, daß es sich möglicherweise um ein Unikat handelt.

Sie erinnert an die Amtseinführung des protestantischen Pastors Johann Tholens zum Stadtverordneten der Stadt Emden am 10. Februar 1845. Zur Gravur "WYK 5" kann leider keine Aussage getroffen werden, außer daß sie sich definitiv nicht auf den Ort (heute Stadt) Wyk auf der Insel Föhr bezieht, die damals zum Herzogtum Schleswig gehörte.

Das Collegium der Stadtverordneten Emdens wurde am 15. Juli 1818 gegründet. Aus ihm ist der heutige Stadtrat hervorgegangen.

Interessant ist, daß das Stadtwappen der Medaille "noch" von der stilisierten Römischen Rudolphinischen Kaiserkrone überhöht ist, die die Stadt wohl ab 1744 als "de facto" Freie Reichsstadt ("quasiautonome Stadtrepublik") führte. Zu einem unbekannten Zeitpunkt zwischen 1813 und 1843 wurde die Rudolphinische Kaiserkrone offiziell durch die britische Königskrone ersetzt, wie auf Medaillen zum 25-jährigen Jubiläum des Bestehens des Collegiums der Stadtverordneten zu sehen ist.

Der Wappenschild selbst mit dem "Engelke up de Muer" ("Engelchen auf der Mauer") geht auf die aus einem Greetsieler Häuptlingsgeschlecht hervorgegangene ostfriesische Adelsfamilie Cirksena, der Fürsten von Ostfriesland, zurück, die eine von vier goldenen Sternen begleiteten heraldischen sog. "Jungfrauenadler" auf Schwarz führten. Diese hatten die Stadt von 1439 bis 1595 beherrscht. Bei dem Jungfrauenadler handelt es sich tatsächlich eine Harpyie, einen weiblichen Unheilsdämon mit Flügeln und Krallen aus der griechischen Mythologie.