Großherzoglich Badischer Militärischer Karl Friedrich-Verdienst-Orden. Silberne Militärische Karl Friedrich-Verdienst-Medaille, 8. Prägung (nach VL2 S. 349 f.), Silber, auf dem Revers Namensgravur "NAGEL". OEK22 127.

Großherzoglich Badischer Militärischer Karl Friedrich-Verdienst-Orden. Silberne Militärische Karl Friedrich-Verdienst-Medaille, 8. Prägung (nach VL2 S. 349 f.), Silber, auf dem Revers Namensgravur "NAGEL". OEK22 127.


II

Laut Zelosko (in ZEL 2. Band S. 146) wurde dem Wachtmeister Jakob Nagel vom 2. Badischen Dragoner-Regiment Nr. 21 die Silberne Medaille mit Datum vom 23. Juli 1915 verliehen. Er schreibt auch ohne weitere Begründung, daß die Verleihung noch 1915 wieder zurückgenommen worden sei. Laut Volle (in VL2 S. 326) erfolgten 1915 nur 154 Verleihungen der Medaille. Sascha Wöschler, Karlsruhe, gab dankenswerter Weise noch die folgenden Informationen preis: "Nagel, Jakob (geb. 4. Oktober 1880). Lfd. Nr. 101, am 23. Juli 1915 als Wachtmeister im 2. Badischen Dragoner-Regiment Nr. 21: "Weil er beim Nachführen der Handpferde im feindlichen Feuer – sein Pferd wurde unter ihm erschossen – in musterhafter und mutiger Weise die Pferde aus dem Feuer brachte."

Gleichzeitig mit dem Militärischen Karl Friedrich-Verdienst-Orden stiftete Großherzog Carl Friedrich (1726-1811) mit Landesherrlicher Verordnung vom 4. April 1807 die zweistufige (Gold und Silber) Medaille "zur Belohnung hervorstechender vor dem Feinde verübter tapferer und kluger Thaten" von Unteroffizieren und Mannschaften durch Erlaß der Statuten. Im von Großherzog Ludwig I. (1763-1830) am 30. Dezember erlassenen Statuten-Nachtrag wurde sie als Militärische Karl Friedrich-Verdienst-Medaille bezeichnet, war aber dem Orden auch weiterhin zu keinem Zeitpunkt des Verleihungszeitraums affiliiert.

Sie wurde nicht nur für die militärischen Auseinandersetzungen von 1807 bis 1815, 1848/1849, 1866, 1870/1871 und 1914 bis 1918 verliehen, sondern in geringerem Maß auch für hervorragende militärische Verdienste in Friedenszeiten. Die letzten Verleihungen erfolgten am 8. November 1918, nur wenige Tage vor dem Thronverzicht Großherzog Friedrichs II. (1857-1928) am 22. November. Die Ausgabe zog sich jedoch noch bis ins Jahr 1919 hin, der letzte Gravurauftrag wurde am 4. September 1919 erteilt. Die Medaille, deren Inhaber auch nach dem Ende der Monarchie einen Ehrensold erhielten, genoß wie der Orden sehr hohes Ansehen. Am 12. Juni 1994 starb der letzte Inhaber der Silbernen Medaille, Ferdinand Koch.

Die Bezeichnung „Großherzoglich Badischer Militärischer Karl Friedrich-Verdienst-Orden“ in der Beschreibung ist ersatzlos zu streichen. Und in der 4. Zeile des 2. Absatzes der Anmerkung muß es heißen „30. Dezember 1821“.