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Friedrich IV., 1699-1730. Silbermedaille 1714, Galster 304; Lange 95; Ossbahr 167.

GERMAN COINS AND MEDALS
SCHLESWIG-HOLSTEIN, KÖNIGLICH DÄNISCHER ANTEIL

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Lot number 533




Estimated price: 5,000.00 €
Hammer-price / sale price: 8,000.00 €


Friedrich IV. 1699-1730.
Silbermedaille 1714, unsigniert, von Peter Berg, auf die Einäscherung Altonas am 29. Dezember 1712 (nach gregorianischem Kalender am 9. Januar 1713), auf die Gefangennahme der schwedischen Armee bei Tönning am 7. Mai 1713 (nach gregorianischem Kalender am 17. Mai) und auf die Kapitulation der Stadt Tönning am 28. Januar 1714 (nach gregorianischem Kalender am 7. Februar). Im Vordergrund r. reitet schwedische Kavallerie (auf den Grenadiermützen ist die umgekehrte Initiale des schwedischen Königs Karl XII. zu sehen) mit brennenden Fackeln umher, im Hintergrund r. die brennende Stadt Altona, aus der Menschen und eine Schafherde in die Stadt Hamburg fliehen (auf dem Stadttor ist das holsteinische Nesselblatt zu sehen), im Vordergrund l. mißhandeln schwedische Soldaten wehrlose Menschen//Der dänische König Frederik IV. in römischer Tracht mit Lorbeerkranz und umgehängtem Elefantenorden sitzt r. und empfängt von einem römischen Krieger (Magnus Stenbock) das Schwert sowie von einer gekrönten Stadtgöttin (Tönning) die Schlüssel, dahinter steht Minerva mit einer Lanze, l. ein Obelisk mit 11 Zeilen Schrift und dahinter eine Gruppe von Fahnen und Standarten, auf dem Obelisk die gekrönte Initiale Frederiks IV. r. im Hintergrund die Stadt Tönning, auf die drei dänische Kanonen und zwei Mörser gerichtet sind. 63,31 mm; 107,35 g.
Galster 304; Lange 95; Ossbahr 167.

Von großer Seltenheit. Nur 20 Exemplare geprägt. Sehr attraktives Exemplar mit hübscher Patina, vorzüglich-Stempelglanz

Nach der Gefangennahme der schwedischen Truppen im Mai 1713 blockierten die dänischen Truppen weiterhin die herzoglich holstein-gottorpische Stadt Tönning. Auf Druck Englands, das Garantiemacht für das Herzogtum Holstein-Gottorp war, begannen Verhandlungen zwischen Dänemark und Gottorp, während derer die Dänen eine notdürftige Versorgung Tönnings mit Lebensmitteln zuließen. Als der Versuch Englands scheiterte, die dänische Blockade über den Seeweg zu durchbrechen, stellten die Dänen die Lebensmittellieferungen ein. Am 28. Januar 1714 mußte Tönning kapitulieren, wobei Dänemark - unter Anspielung auf Stenbocks brutales Verhalten in Altona - betonte, daß die Einnahme der Stadt ohne Blutvergießen vor sich ging.

Die Milde der Dänen bei der Einnahme von Tönning wird auch auf dieser herrlichen und sehr seltenen Prägung in Kontrast gesetzt zur Brutalität der Schweden bei der Einäscherung von Altona. Zum Brand von Altona ist auf der Medaille zu lesen: SINE ULLA MISERICORDIA (= "Ohne jegliches Erbarmen") und weiter IN PERPETUAM NEC INT BARBAROS AUDITAE CRUDELITAS MAGNI STEINBOCCI REGIS SUEC GENERAL ABOMINATIONEM (= "In ewiger Abscheu über die nicht einmal unter Barbaren bekannte Grausamkeit des königlich schwedischen Generals Magnus Stenbock"). Zur Kapitulation Tönnings steht auf der Rückseite hingegen geschrieben: NON FVLMINE SED CLEMENTIA ET TEMPORE (= "Nicht durch Brandstiftung, sondern mit Milde und zur rechten Zeit"). Der Obelisk, der auf vier Bocksköpfen (=Stenbock!) ruht und mit dem schwedischen Schild versehen ist, berichtet über die Gefangennahme der schwedischen Armee: SINE IGNE ICTV ET ENSE XI M SVECI CAPT PROPE TONINGAM (= "Ohne Feuer, Stoß und Schwert wurden bei Tönning 11.000 Schweden gefangengenommen").