Friedrich Wilhelm zu Weilburg, 1806-1816. Konv.-Taler 1815. AKS -; Dav. -; J. -; Kahnt 305 (Sehr wenige Exemplare); Thun 224 (Äußerst selten); Stutzmann BST 851 (RRR).
GERMAN COINS AND MEDALS
NASSAU, NASSAU, HERZOGTUM
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Konv.-Taler 1815. Probe. FRIEDRICH WILHELM FÜRST ZU NASSAU Jugendliche Büste nach r. am Halsabschnitt die Stempelschneidersignatur L (Johann Lindenschmidt)//ZEHN EINE - FEINE MARK Gekröntes Wappen, zu den Seiten Lorbeer- und Palmzweig, unten Jahreszahl und Münzmeistersignatur von Christian Teichmann Ü C Ü 1815 Ü T Ü. Mit vertiefter Schrift auf Laubrand: UT SIT SUO PONDERE TUTUS. In US-Plastikholder der NGC mit der Bewertung MS 63 (4742497-014).
AKS -; Dav. -; J. -; Kahnt 305 (Sehr wenige Exemplare); Thun 224 (Äußerst selten); Stutzmann BST 851 (RRR).
Von größter Seltenheit. Hübsche Patina, min. justiert, vorzüglich-Stempelglanz
Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg (1788-1816) ist eine der interessantesten und auch unglücklichsten Gestalten dieser Dynastie. 1793 sah er, als die Franzosen das Rheinland und Mainz besetzten, sich gezwungen, nach Bayreuth unter den Schutz der Preußen zu fliehen. Im Frieden zu Luneville (1803) verlor er seine rechtsrheinischen Besitzungen an Frankreich. Erst 1806 konnte er zusammen mit seinem Vetter über das von Napoleon errichtete Herzogtum Nassau regieren, musste dafür aber Mitglied des Rheinbundes werden. Anfang des Jahres 1816 kam er durch einen Sturz im Treppenhaus von Schloss Weilburg ums Leben. Sein Münzportrait wurde von dem bedeutenden Mainzer Zeichner und Medailleur Johannes Lindenschmidt (1771-1845) geschaffen. Fürst Friedrich Wilhelm verwendet auf der Rückseite seiner Münze nicht die dreibügelige Fürstenkrone, sondern als Vorsteher eines regierenden Hauses die fünfbügelige Herzogskrone. Sie bekrönt einen Wappenschild, der den ebenfalls mit einer Herzogskrone bekrönten nassauischen aufrecht stehenden Löwen vor einem gestrichelten Feld mit eingestreuten Schindeln zeigt. Anstelle von Schildhaltern wird das Wappen von einem Gebinde aus Ölzweig (Frieden) und Palme (Sieg im Krieg) gerahmt. Die Legende „ZEHN EINE – FEINE MARK“ zeigt an, dass es sich um einen Taler nach der Münzkonvention von 1753 handelt: 10 dieser Taler entsprachen einer feinen (= Kölner) Mark, die 233 g Silber enthielt.
Die Randschrift „UT SIT SUO PONDERE TUTUS/Damit sie ihres Gewichtes sicher sei!“ steht in der Tradition von Cromwells Münzen, auf deren Rand „HAS NISI PERITVRVS MIHI ADIMAT NEMO/Diese (die Buchstaben der Randschrift) nehme mir niemand weg, es sei denn er hat vor zu sterben!“ stand. Randschriften kamen auf, um die Münzverminderung durch Abfeilen etc. zu verhindern.