Nikolaus I., 1825-1855. 1 1/2 Rubel (10 Zlotych) 1836 (geprägt 1836/1837), St. Petersburg. Bitkin 888 (R2); Dav. 286 B.
EUROPEAN COINS AND MEDALS
RUSSLAND, KAISERREICH
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1 1/2 Rubel (10 Zlotych) 1836 (geprägt 1836/1837), St. Petersburg. Familienrubel. 30,89 g. Büste r. am Halsabschnitt die Stempelschneidersignatur//Medaillon, darin die Büste seiner Gemahlin Alexandra Feodorowna (Friederike Luise Charlotte Wilhelmine, Tochter Friedrich Wilhelms III. von Preußen) r. mit Diadem, umher die Büsten ihrer sieben Kinder Alexander (später Zar Alexander II.), Maria, Alexandra, Nikolai, Michael, Konstantin und Olga. In US-Plastikholder der NGC mit der Bewertung MS 60 (4776541-002).
Bitkin 888 (R2); Dav. 286 B.
RR Nur 150 Exemplare geprägt. Kl. Kratzer, vorzüglich-Stempelglanz
Aus der Sammlung eines nordischen Juristen.
Das direkte Vorbild des russischen Familienrubels sind die 1828 geprägten "Geschichtstaler" des bayerischen Königs Ludwig I. (1825-1848). Von dieser Gedenkprägung sollen Exemplare als Geschenk an den russischen Zaren Nikolaus I. (1825-1855) gelangt sein, die den Finanzminister Kankrin veranlassten, dem Herrscher vorzuschlagen, eine ähnliche Prägung mit der Herrscherfamilie in Auftrag zu geben. Die Vorderseite des Familienrubels zeigt die Büste des Zaren nach rechts. Auf der Rückseite ist ein Medaillon der Zarin Aleksandra Fedorovna (Friederike Luise Charlotte Wilhelmine, Tochter Friedrich Wilhelms III. von Preußen) zu sehen, das von den Büsten ihrer sieben Kinder umgeben ist. Genau genommen ist der Begriff Familien-Rubel eigentlich nicht ganz korrekt, da der aufgeprägte Wert eigentlich 1 ½ Rubel oder 10 Zloty betragen sollte. Außerdem handelt es sich bei allen Exemplaren numismatisch gesehen um "Proben einer Gedenkmünze", da eine reguläre Emission in größeren Mengen nie stattgefunden hat. Als Stempelschneider wurde der talentierte Künstler Pavel Utkin beauftragt.
Der erste - noch auf das Jahr 1835 datierte - Entwurf (Bitkin 885; Dav. 286) steht dem bayerischen Vorbild in seiner Gestaltung noch sehr nahe. Angeblich soll das Bild der Zarin den Herrscher aber zu sehr an seine Schwiegermutter erinnert haben, weshalb der Entwurf schließlich abgelehnt wurde. Der zweite - jetzt auf das Jahr 1836 datierte - Entwurf (Bitkin 886; Dav. 286 A) besitzt keine medaillonförmigen Kreise mehr um die Köpfe der Kinder und der Name des Stempelschneiders ist auf der Rückseite entfernt worden. Der erste Stempel dieser Prägung soll aber bereits nach 50 Exemplaren gesprungen sein, weshalb ein neuer angefertigt werden musste. Der dritte - in diesem Exemplar vorliegende - Entwurf (Bitkin 888; Dav. 286 B) kürzt den Namen des Stempelschneiders auf der Vorderseite bis auf die Initialen P.U. in kyrillischer Schrift ab. Insgesamt wurden nur 150 Exemplare dieser Variante geprägt.
Der Familienrubel ist nicht nur aufgrund seiner außergewöhnlichen Seltenheit ein Highlight der russischen Münzgeschichte und das Glanzstück einer jeden Russland-Sammlung, sondern darüber hinaus auch die einzige zeitgenössische Münze des Zaren, die sein Porträt zeigt.