ADOLPH E. CAHN, Auktion [6] vom 17.4.1899 u.f.T., Frankfurt/Main.
ADOLPH E. CAHN
Auktion [6] vom 17.4.1899 u.f.T., Frankfurt/Main.
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Katalog [Nr. 6] I. der norddeutschen und ausländischen Mittelaltermünzen, der Sammlung des Ó Dr. H. Grote, Hannover, II. der bedeutenden Sammlung, hauptsächlich enthaltend Mittelaltermünzen, des Ó Herrn Landgerichtdirektors F. Bardt, Frankfurt a. d. Oder, III. der Münzen des Fundes von Grünstadt (Pfalz), IV. der Sammlung von Original-Siegelstempeln des J. W. Greene in Eastleigh und V. von Thalern, Medaillen etc. aus verschiedenem Besitz. 2 unpag. S. mit einem Vorwort, 188 S. 4456 Nrn. Orig.-Broschur.
Der promovierte Jurist Hermann Grote (* in Hannover, Ó 1895 in Linden bei Hannover) hat seit dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts die Erforschung der deutschen Münzgeschichte, insbesondere des Mittelalters, durch seine zahlreichen Veröffentlichungen maßgeblich mitgeprägt. Wegweisend war auch seine Herausgeberschaft der 1834-1841 erschienenen Blätter für Münzkunde und der von 1854-1877 publizierten Münzstudien. Zudem redigierte er zeitweise den Numismatischen Anzeiger und die Blätter für Münzfreunde, ferner, bereits seit 1833, auch die Hannoverschen Lansdesblätter. Nicht unerwähnt werden sollten auch seine Studien zur Heraldik, so z. B. zur Geschichte des preußischen Wappens (in: Münzstudien Band 2) sowie die von ihm in Band 9 der Münzstudien zusammengestellten Stammtafeln. Obgleich er im Jahre 1880 seine rund 10.000 Exemplare umfassende Münzenkollektion an das Berliner Münzkabinett veräußerte, baute er abermals eine Sammlung auf, die in den vorliegenden Katalogbeschreibungen enthalten ist. Diese in seinen letzten Lebensjahren angelegte Sammlungspartie beinhaltete insbesondere Münzen von Rheinland und Westfalen, und weitere Gebiete, u. a. Hessen, Thüringen und Sachsen.
Der promovierte Jurist Franz Bardt (* 1843, Ó 1897) stand zuletzt dem Landgericht zu Frankfurt/Oder als Direktor vor. Seine sammlerischen Präferenzen umfassten mittelalterliche Prägungen, insbesondere Brakteaten sowie Kleinmünzen deutscher Münzstände.
Gegen Ende des vorliegenden Katalogs finden sich weiterhin eine Gruppe numismatischer Literatur, Münzen des Grünstädter Fundes, Original-Siegelstempel aus dem Besitze des "Herrn T. W. Greene, Eastleigh" sowie Münzen und Medaillen aus verschiedenem Besitz. Hinter dem hier unvollständig benannten britischen Sammler handelt es sich vermutlich um Thomas Whitcombe Greene (* 1842, Ó 1932), Sammler von Antiquitäten und numismatischen Objekten. Teile seiner Kollektion von Renaissancemedaillen hatte er bereits in den Versteigerungen vom 14. Februar und 13. Oktober 1898 bei Adolph Hess Nachf. auflösen lassen und später wiederum in der Versteigerung vom 10. Oktober 1904 desselben Auktionshauses. 1915 stiftete Greene eine Gruppe von Plaketten dem British Museum, mehr als 10 Jahre später gelangte eine weitere Partie von Renaissancemedaillen dieses Sammlers bei der Firma Adolph E. Cahn am 2. März 1926 unter den Hammer. Nach dem Tode von Thomas Whitcombe Greene gelangten Teile seiner Waffen-, Silber- und Gemäldesammlung am 24. Juni und 12.-13. Juli 1932 bei Christie, Manson & Woods in London zum Ausruf. Am 31. Oktober 1932 versteigerte Sotheby die hinterlassenen Medaillen, Plaketten und Münzen, vornehmlich aus der Renaissance aus der Sammlung Greene.
Der wohl in der frühen zweiten Häfte der 1530er Jahre verborgene Fund von Grünstadt enthielt vornehmlich Batzen und Groschen (Emil Heuser, "Münzfunde in der Pfalz", in: Pfälzisches Museum Band 15, 1898, S. 71-78, 88-94, 108-109, 173-175).