ADOLPH HESS NACHF., Auktion 207 vom 1.12.1931 u.f.T., Luzern.
ADOLPH HESS NACHF.
Auktion 207 vom 1.12.1931 u.f.T., Luzern.
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Katalog 207. Sammlung Kommerzienrat H. Otto, Stuttgart: Antike Münzen. 4 unpaginierte, 54 S. 31 Tfn. 1339 Nrn. Orig.-Broschur.
Heinrich [jun.] Otto (* 1856, Ó 1931 in Stuttgart) stammte aus einer Textilunternehmerfamilie, die seit 1816 in Nürtingen und später auch Unterboihingen Baumwollspinnereien und -webereien betrieb. Heinrichs gleichnamiger Vater (* 1820 in Nürtingen, Ó 1906 ebendort) beteiligte 1873 seine beiden Söhne sowie seinen Schwiegersohn an diesem Unternehmenskomplex, indem er ihnen die Verantwortung an je einer Niederlassung überließ und 1877 für den jüngeren Sohn Heinrich eine weitere Niederlassung in Reichenbach an der Fils errichtete. Später kam in Wendlingen eine weitere Niederlassung hinzu. Mit einem Bestand von 2770 Webstühlen und 169.300 Spindeln war das Gesamtunternehmen "Heinrich Otto & Söhne" bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zum größten seiner Branche in Württemberg gewachsen. Um aus eigener Quelle Rohstoff für die familieneigenen Spinnereien zu beziehen, gründete Heinrich 1907 zusammen mit einem Neffen eine Baumwollplantage in Kilossa (Deutsch-Ostafrika, heute: Tansania), die ihnen 1919 in Folge des Ersten Weltkriegs wieder verloren ging. Die heutige "HOS Gruppe" ist aus dem früheren Firmenkomplex "Heinrich Otto & Söhne" hervorgegangen und betätigt sich auf den Geschäftsfeldern Textil, regenerative Energien und Immobilien.
Beim Aufbau seiner Münzensammlung verlegte sich Heinrich [jun.] Otto sowohl auf die Antike als auch die mittelalterlichen und neuzeitlichen Epochen. Einen besonderen Schwerpunkt setzte er auf die Prägungen seiner Heimatregion Schwaben. Der Frankfurter Stammsitz der Firma Adolph Hess Nachf. widmete seine Auktion vom 23.2.1938 u.f.T. dem zweiten Teil der Sammlung Otto, enthaltend Münzen und Medaillen von Schwaben, Schützenmedaillen neuere Taler und Reichsmünzen sowie Kunstmedaillen (siehe unsere Kat.-Nr. 3964).