BENOIST-ANTOINE BONNEFONS DE LAVIALE [Commissaire-Priseur, hier ohne Namensangabe], Auktion vom 22.3.1841 u.f.T., Paris.
BENOIST-ANTOINE BONNEFONS DE LAVIALE [Commissaire-Priseur hier ohne Namensangabe]
Auktion vom 22.3.1841 u.f.T., Paris.
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Description des médailles du cabinet de M. de Magnoncour, par Adrien de Longpérier. Paris 1840. 6 unpaginierte, 139 S. 2 Tfn. mit Münzabb. nach Zeichnungen von L. Dardel (vor dem Titelblatt eingebunden). 1341 Nrn. Das im Zuge der modernen Bindung auf einen Kartonbogen aufgezogene grüne Deckblatt der Orig.-Broschur ist vorn mit eingebunden und trägt einen aufgeklebten bedruckten gelben Zettel mit Angabe des Versteigerungstermins. Halbledereinband Poinsignon. Exemplar von überdurchschnittlichem Zustand.
Césaire-Emmanuel-Flavien Henrion Staal Baron de Magnoncour (* 1800 in Besançon, Ó 1875 in Paris) musste schon in jungen Jahren seinen Dienst in der Garde du corps des französischen Königs aufgrund gesundheitlicher Probleme quittieren. Er diente von 1830 bis 1832 seiner Geburtsstadt als Bürgermeister. Von von 1834 bis 1842 sowie von 1844 bis 1846 hatte er Abgeordneter des Département Doubs einen Sitz in der Nationalversammlung. Für seine Verdienste erhielt er den damals nicht mehr vererbbaren Titel Pair de France und wurde damit ein Mitglied des französischen Hochadels. Schon früh hatte er sowohl eine numismatische Sammlung als auch eine Kollektion archäologischer Objekte angelegt, doch ließ er bereits vor seinem 42. Lebensjahr all diese Bestände versteigern. Seine Sammlung antiker Gegenstände, die hauptsächlich bemalte griechische und etruskische Vasen sowie Bronzeobjekte enthielt, wurde von dem Archäologen, Epigraphiker und Numismatiker Jean [-Joseph-Antoine-Marie] Baron de Witte (* 1808 in Antwerpen, Ó 1889 in Paris) in einem Katalog dokumentiert (Description d'une collection de vases peints et bronzes antiques provenant des fouilles d'Etrurie, Paris 1837. X, 154, 3 unpaginierte S. 1 Tf. 300 Nrn. [Nr. 1-198 keramische Gefäße, Nr. 199-298 Bronzearbeiten, Nr. 299 antikes Glasgefäß Nr. 300 Ständer für spitz bödige Amphoren]), die in unserer Auktion vorliegende Katalogisierung der Münzensammlung de Magnoncour durch Adrien Prévost de Longpérier (*1816 in Paris, Ó 1882 ebendort; 1836 Eintritt als Mitarbeiter des Cabinet des Médailles der Pariser Bibliothèque Royale, 1847-1870 Konservator der Antikenabteilung des Louvre) erschien drei Jahre später. Dieses Inventar der Münzensammlung dürfte auch als Versteigerungsverzeichnis gedient haben. Im Zuge dieser Auktion sind aber auch antike Vasen dieser Adelssammlung zu Aufruf gelangt, was aufgrund des Aufklebers auf dem originalen Deckblatt des vorliegenden Katalogexemplares nicht angezweifelt werden kann: "La collection des Vases Grecs et des Médailles d. M. de Magnoncour sera vendue le 22 mars 1841 et les jours suivants, rue des Jeuneurs, 16. L'exposition des Médailles, qui devront être vendues dans la journée, aura lieu de 10 heures à midi". Cécile Colonna hat sich mit der Antikenauktion Magnoncour beschäftigt, die nach ihren Angaben bereits 1839 (also im Erscheinungsjahr des Katalogs von de Witte) erfolgt ist (Les inconnus de la vente de Magnoncour 1839, siehe https://venteantique.hypotheses.org/221). Unter Auswertung der erhaltenen protokollarischen Aufzeichnungen des Auktionators Benoist-Antoine Bonnefons de Lavialle stellt sie fest, dass damals 155 Lose zum Aufruf kamen, die hauptsächlich keramische Gefäße beinhalteten. Indes fanden im Rahmen jener Veranstaltung lediglich 40 Positionen neue Besitzer. So ist es vorstellbar, dass die unverkauften Stücke gemeinsam mit weiteren, die in der Auktion von 1839 nicht offeriert worden sind, vor der Versteigerung der Münzensammlung Magnoncour abermals angeboten worden sind.