Amphitrite. Bronzemedaille 1931
MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Traditionen der Antike
Back to the list
Bronzemedaille 1931, von Lucien Bazor, auf die 75-Jahrfeier der Europäischen Donaukommission. COMMISSION EUROPEENNE DU DANUBE – 1856 – 1931; Amphitrite mit Dreizack in ihrer Linken in einer Exedra l. sitzend, auf der linken Wange AR - TICLE 16 / DU - TRAITE / DE - PARIS / DU - 30 MARS / 1856; sie weist mit der Rechten auf die Donaumündung, auf der ein Schiff fährt; vor den Knien der Amphitrite ein Schilfgürtel, im Hintergrund der Mündungsarm der Donau von Soulina und die Stadt Soulina, am Horizont die aufgehende Sonne; im Abschnitt die Signatur LUCIEN BAZOR//INAUGURATION DES NOUVELLES DIGUES DE SOULINA — MCMXXXI, darin die Wappen des Königreichs Rumänien, des Königreichs Großbritannien, der Republik Frankreich und des Königreichs Italien um eine Dreizackspitze herum gruppiert. Mit Randpunzen: Füllhorn (?) BRONZE. 71,55 mm; 127,31 g.
R Historisch sehr interessant. Mattiert. Winz. Randfehler, vorzüglich +
Exemplar der Auktion Möller 32, Kassel 2003, Nr. 1993.
Im Pariser Frieden vom 30. März 1856 zwischen dem Osmanischen Reich – das mit Frankreich, Großbritannien und Sardinien verbündet war – und Russland wurde der Krimkrieg beendet. Russland musste zahlreiche Zugeständnisse machen. Es hatte sein Protektorat über die Donaufürstentümer Moldau und Walachei aufzugeben und deren weitreichende Souveränität wie auch die freie Schifffahrt in den Donaumündungen anzuerkennen. Außerdem wurde das Schwarze Meer zu einem neutralen Gebiet erklärt. Es wurde damals eine Europäische Donaukommission ins Leben gerufen, die bis zum 8. August 1948 tätig war. Ihre Aufgaben hat heute die Budapester Donaukommission übernommen; vgl. etwa G. Thiemeyer, Die Integration der Donau-Schifffahrt als Problem der europäischen Zeitgeschichte, Archiv für Sozialgeschichte 49, 2009, 303–318, bes. 307. Die rumänische Stadt Soulina liegt an der Mündung des gleichnamigen Donauarms. Sie ist nur mit dem Schiff erreichbar, und war einst ein wichtiger Fluss- und Seehafen. Soulina war im 19. Jahrhundert Sitz der Europäischen Donaukommission. Durch Wasserbaumaßnahmen an den Donauarmen, auch an dem von Soulina, sollte erreicht werden, dass Seeschiffe in die Donau einfahren konnten und auf diese Weise der Strom für den internationalen Handel nutzbar wurde. Weil es um die Nutzung von Seeschiffen für die Fluss-Schifffahrt geht, ist die Göttin Amphitrite, die Gattin Poseidons, dargestellt.