Venus. Bronzemedaille 1803
MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Traditionen der Antike
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Bronzemedaille 1803, von Romain-Vincent Jeuffroy. Kopf Napoléon Bonapartes r. darunter Signatur JEUFFROY FECIT / 1803, in Umschrift unten DENON DIR(ecteur) G(eneral) D(u) MUSÉE C(entral) D(es) ARTS (Denon, Generaldirektor des Zentralmuseums der Künste)//Oben groß in Umschrift: AUX ARTS – LA VICTOIRE, unten klein in Umschrift: L'AN IV DU CONSULAT DE BONAPARTE; die Venus Medici in Seitenansicht. Mit Randpunzen: Füllhorn BRONZE. 40,25 mm; 38,46 g. Zeitz – Zeitz 2003, 82 Nr. 28 mit der älteren Literatur.
Spätere Prägung. Mattiert. Vorzüglich-prägefrisch
Exemplar der Auktion Leipziger Münzhandlung 25, Leipzig 2008, Nr. 731.
Die Medaille wurde zum 16. August 1803 geprägt, als Napoléon dem Zentralmuseum der Künste in Paris einen offiziellen Besuch abstattete und dabei die gerade in Paris angekommene Venus Medici besichtigte. Unter Napoléon kam es in den besiegten Gebieten zu einem Kunstraub in Ausmaßen, die in der Geschichte nur wenige Parallelen haben. Bedeutende Kunstwerke wie etwa die Quadriga auf dem Brandenburger Tor, die römischen Marmorsäulen aus dem Aachener Dom oder wie in diesem Fall die berühmte Venus Medici aus Florenz wurden in das Zentralmuseum der Kunst nach Paris geschafft, das schon ein Jahr nach der Emission dieser Medaille in Musée Napoléon umbenannt wurde. Seele dieser Aktivitäten war Dominique-Vivant Baron Denon (4. Jan. 1747 in Chalon-sur-Saône, gest. 27. Apr. 1825 in Paris), der nicht nur ein bedeutender Medailleur war, sondern auch die Kulturpolitik Napoleons maßgeblich steuerte. Vgl. zu ihm R. Kaiser, Der glückliche Kunsträuber – Das Leben des Vivant Denon, München 2016.
Die Venus Medici – eine Weiterbildung der berühmten Knidischen Venus des Praxiteles – war zur Zeit Napoleons eine der berühmtesten antiken Statuen. Sandro Botticelli verwendete sie um 1486 für sein berühmtes Gemälde "Die Geburt der Venus". Sie zeigt den Aufstieg der Göttin aus dem Meer, weswegen ihr der Delphin beigegeben ist. Frankreich ließ die Statue 1801 beschlagnahmen; aufgrund des Widerstandes gelangte sie jedoch erst am 14. Juli 1803 nach Paris. 1815 musste sie wieder an Florenz zurückgegeben werden.