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10 Dukaten o. J. (1650), Gaed. - (vgl. 1541-1543); Fb. vgl. 1095; Slg. Vogel (Auktion Künker 221) -.

GERMAN COINS AND MEDALS
HAMBURG, STADT

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Lot number 1569






Estimated price: 25,000.00 €
Hammer-price / sale price: 22,000.00 €


Errata : richtige Zuweisung: Stadt Lübeck (1604-1614), siehe Anm.

10 Dukaten o. J. (1650), auf die Trauung und Hochzeit in Kanaa. QUOS Ü DEUS Ü CONIUNXIT Û HOMO Û NON Û SEPARET Û Christus segnet ein sich die Hände reichendes Brautpaar, oben strahlender Name Jehovas auf Baldachin, im Abschnitt zwei Tauben, Blumen und Blätter//(Doppellilie) IESUS Ü CHRISTUS Û MACHET Û WASSER Û ZU Û WEINN Û IN Û CANA Ú GAL Ù IO Ù II Christus und Maria sitzen mit dem Brautpaar an einem Tisch, r. Kellermeister mit erhobenem Glas, im Vordergrund sechs Krüge. 44,05 mm; 32,79 g.
Gaed. - (vgl. 1541-1543); Fb. vgl. 1095; Slg. Vogel (Auktion Künker 221) -.

GOLD. Von größter Seltenheit. Sehr schön

Erworben im Jahr 1955 von G. Williams. Bei der Auktion Schulman 1933 wurde ein anderes Exemplar versteigert.

Dieses 10 Dukaten-Stück gehört zu der Gruppe der silbernen Schautaler, welche die Hochzeit zu Kanaa und das Weinwunder zum Thema haben. Sie waren vor allem Hochzeitsgeschenke. Da es sich hierbei um ein goldenes Exemplar handelt, muss es sich um ein sehr wertvolles Hochzeitsgeschenk gehandelt haben.

Mark Salton hat das hier offerierte 10-Dukatenstück der Stadt Hamburg zugewiesen und in die Mitte des 17. Jahrhunderts datiert. Sowohl die Verortung als auch der zeitliche Ansatz bedarf der Korrektur. Dieses Exemplar ist nicht in Hamburg geprägt worden, sondern es entstand auswärts, wohl in der Münzstätte der Stadt Lübeck unter der Regie des dort von 1604-1614 tätigen Münzmeisters Statius Wessel, der die Doppellilie als sein persönliches Zeichen führte.
Zwischen Anfang und Ende der Reversumschrift dieses Exemplars befindet sich ein Zeichen in Form einer Doppellilie, das in Analogie zu anderen Prägungen als Münzmeisterzeichen zu deuten ist. Wenngleich ein entsprechendes Zeichen zwar von dem Hamburger Münzmeister Jacob Schmidt in leicht abgewandelter Form von 1572-1593 benutzt worden ist, lässt sich ihm das vorliegende goldene Schaustück aus chronologischen Gründen nicht zuweisen. Denn die Umschriften weisen eine spezifische Buchstabenform auf, die ein anderes zeitliches Bild entwerfen. Die Verwendung der unten gerundeten u-förmigen, zumal mit einem rechten Abstrich versehenen Version des Buchstabens U anstelle der älteren spitzen v-förmigen kam in Norddeutschland auf Münzen und Medaillen erst im Laufe des ersten Jahrzehnts des 17. Jahrhunderts auf. Ein weiteres zeitliches Indiz liefert die auf Vorder- und Rückseite dokumentierte Gewandung der Dargestellten im Stil der spanischen Mode, in einer Ausprägung, wie sie in Deutschland im ersten Jahrfünft jenes Jahrhunderts geläufig war.